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Eppendorfer Landstraßenfest
Ort: Eppendorfer Landstraße (Bezirk Hamburg-Nord), Hamburg
Zeit: jedes Jahr im Juni
Anzahl der Gäste: rund 140.000 Besucher*innen
Institution: uba gmbh events & event consulting der bergmanngruppe
Kontakt: info@bergmanngruppe.de/nl@bergmanngruppe.de /
Tatenbank-Maßnahmen in diesem Fallbeispiel:
Das Eppendorfer Landstraßenfest ist ein traditionelles Straßenfest in Hamburg. Seit 1981 findet es in der Regel jährlich im Juni statt. Ein Wochenende lang kommen um die 140.000 Besucher:innen nach Eppendorf, um das vielfältige musikalische und kulinarische Angebot auf zwei Kilometern Länge wahrzunehmen. Neben Live-Musik von Hamburger Künstler:innen, einer Auswahl an Kunsthandwerk und Gastronomie gibt es viele Angebote für Kinder. Die Menschen des Stadtteils gestalten das Fest maßgeblich mit: So gibt es jedes Jahr einen Flohmarkt der Anwohnenden sowie die Vereinsmeile „Eppendorfer Leben“, auf der sich Vereine, Sozialeinrichtungen und andere Initiativen aus Eppendorf vorstellen. Neben dieser Einbindung von Anwohnenden hat sich das Fest auch das Ziel gesetzt, die Gastronomie nachhaltig zu gestalten und dafür 2022 das Siegel „Grüne Gabel“ eingeführt.
Nachhaltige Gastronomie durch Auszeichnung von Ständen mit dem Siegel „Grüne Gabel“
Problematik
Die Gastronomie ist zentraler Bestandteil von Festen wie dem Eppendorfer Landstraßenfest, jedoch geht diese oft mit einer hohen Umweltbelastung einher. Insbesondere Einweg-Verpackungen, tierische und importierte Produkte sowie Lebensmittelabfälle verursachen hohe CO2-Emissionen.
Lösungsansatz
Vor diesem Hintergrund hat Nina Laible, Nachhaltigkeitsbeauftragte der bergmanngruppe, die das Fest organisiert, ein Siegel für nachhaltige Gastronomie entwickelt. Die „Grüne Gabel“ umfasst vier Kategorien: Regionale und saisonale Produkte, Umweltfreundlichkeit (dies umfasst Aspekte wie Mehrweggeschirr), veganes oder vegetarisches Angebot sowie faire und biologische Zutaten. Gastronom:innen können ihren Stand zertifizieren lassen, wenn sie 70 % der Kriterien von drei der vier Kategorien erfüllen.
Herausforderungen
Die Umstellung auf nachhaltige Gastronomie stellt viele Standbetreibende vor Herausforderungen, da Alternativen recherchiert und Arbeitsabläufe sowie Kalkulationen angepasst werden müssen. Das Siegel soll daher auch dabei helfen, Standbetreibende in diesem Prozess zu unterstützen. Auch war es komplex, Kriterien für ein solches Siegel zu erarbeiten, da diese gleichzeitig wirksam, vergleichbar und umsetzbar sein sollen.
Bilanz
In 2022 haben zwei Gastronom:innen die „Grüne Gabel“ erhalten: Sean‘s Street Kitchen und WowFoodz. So konnten nicht nur direkt ökologische Ressourcen eingespart werden. Auch wurden die Gäste auf das Thema nachhaltige Gastronomie aufmerksam gemacht: Flaggen haben die Stände ausgezeichnet und die Gäste könnten sich mithilfe von QR-Codes über das Siegel informieren.
Vision
In 2022 befindet sich das Projekt in einer Pilotphase, in der sich einzelne Standbetreibende zertifizieren lassen können und das Verfahren und die Auswahl der Kriterien ausgewertet werden. Ab 2023 können sich alle interessierten Gastronom:innen von Events der bergmanngruppe für das Siegel bewerben. Die Vision ist, dass die „Grüne Gabel“ nicht nur Gastronom:innen der bergmanngruppe in Hamburg, sondern Standbetreibenden in ganz Norddeutschland dabei hilft, ihr Angebot nachhaltiger zu gestalten.
Weiterführende Links

Zentral für die Auszeichnung ist auch das Angebot von veganen oder vegetarischen Alternativen. Foto: bergmanngruppe bjp gmbh – Nina Laible

Statt Einwegschalen können Gastronom:innen beispielsweise Einmachgläser nutzen. Foto: bergmanngruppe bjp gmbh – Nina Laible

Flaggen machen Gäste auf zertifizierte Stände und das Thema nachhaltige Gastronomie aufmerksam. Foto: bergmanngruppe bjp gmbh – Nina Laible
Unsere Zukunftsvision ist, dass wir ein Umdenken in den Köpfen unserer Besuchenden erreichen und auch den Betreibenden unterstützend beiseite stehen, wenn es um die Umsetzung von nachhaltigeren Kriterien geht. Die allgemeine Abfallreduktion, die Verringerung des CO2-Ausstoßes und ein Umdenken im Thema Regionalität und Tierwohl liegen uns dabei besonders am Herzen.
Nina Laible, Nachhaltigkeitsbeauftragte der bergmanngruppe