Nachhaltigkeit ist auch schon in den Hamburger Musikclubs Programm! Am 24. Januar wurde im Docks im Rahmen der Club Award-Preisverleihung erstmalig auch nachhaltiges Clubmanagement mit dem „Green Club Award“ ausgezeichnet. Green Events war Teil der 5-köpfigen Fachjury und beeindruckt von dem Engagement der Bewerber:innen. Stolze Gewinnerin ist die barbarabar aus Sankt Pauli, die durch einen ganzheitlichen Ansatz von der Photovoltaik-Anlage auf dem kleinen Club-Dach bis zum alternativlosen Bio-Wein überzeugte.
Für den „Green Club Award“ wurden sechs Kategorien bewertet:
In der Kategorie „Licht, Technik & Energie“ punktet, wer energieeffiziente Technik bei Beleuchtung, Kühlung und Lüftung verwendet, über Energiesparkonzepte verfügt und diese anwendet und auf Strom- und Wärmeerzeugung durch erneuerbare Ressourcen setzt.
Die Kategorie „Gastronomie & Catering“ betrifft den gesamten Einkauf, z.B. von regionalen, saisonalen, umweltfreundlich produzierten und/oder unverpackten Produkten. Hier geht es aber auch um die Nutzung von Mehrweggeschirr, die Vermeidung von Plastikbechern und Strohhalmen und nachhaltiges Abfallmanagement.
Bei „Reinigung & Hygiene“ ist ein Club besonders nachhaltig, wenn Toiletten und Urinale wassersparend sind, Toiletten- und Handtuchpapier recycelt ist oder Händetrockener zum Einsatz kommen. Empfohlen wird auch die Verwendung biologisch abbaubarer Reinigungsmaterialien.
„Produktion & Büro“ umfasst die gesamte Organisation. Dazu zählen u.a. Druckerzeugnisse jeglicher Art. Gedruckt werden sollte nicht im Überfluss und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann umweltfreundlich mit recyceltem Papier, vielleicht auch doppelseitig und lokal. In diese Kategorie fällt auch die Teamorganisation. Wer Mitarbeiter zu Umweltthemen schult und vielleicht sogar Umweltbeauftragte ernennt, bekommt besonders viele Punkte. Auch alle Anschaffungen, die die Clubs tätigen, werden unter die Lupe genommen: Dabei sollte ebenfalls die Nachhaltigkeit nicht außer Acht gelassen werden und auf Langlebigkeit, Recycling, Fairtrade und Bio Label und regionale Wertschöpfung geachtet werden. Des weiteren fällt eine strikte Mülltrennung und die Entsorgung in diese Kategorie.
Bei „Mobilität“ geht es, wie das Wort schon vermuten lässt, um die Anreise für Gäste, z.B. durch Attraktivität zum Fahrrad fahren und Anreize für ÖPNV-Nutzung.
„Besonderes Engagement zur Integration von Umweltthemen“ kann z.B. die aktive Sensibilisierung von Gästen sein, die Nutzung eines Umweltmanagementsystems, Kooperationen mit gemeinnützigen Organisationen oder auch die Integration von Umweltthemen in das Veranstaltungsprogramm.
Natürlich hat kein Club bis dato die volle Punktzahl bekommen: Das 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit stellt den Begriff Entwicklung in den Mittelpunkt. Wichtig ist nicht Perfektion, sondern Aktion in Richtung Zukunft. Alle Bewerber:innen tragen durch ihre individuellen Maßnahmen und die Inspiration von anderen dazu bei, dass die Clublandschaft in Hamburg ein Stückchen nachhaltiger wird. Wir finden, diese Pionierleistungen sind alle einen Applaus wert.
Der Club Award wird seit 2010 durch den Green Events-Komplizen Clubkombinat Hamburg e.V. veranstaltet. Auf dem Event im Januar werden unterschiedlichste Preise an Musikclubs, Veranstalter:innen und andere Akteure der Hamburger Musiklandschaft vergeben, vom „Konzert des Jahres“ bis hin zum Negativ-Preis, der „Zerbrochenen Gitarre“.Der Green Club Award wurde 2019 zum ersten Mal verliehen. Teilnahmeberechtigt sind Clubs, die Livemusik im Programm haben. Das Preisgeld von 1.000 Euro wurde vom Unterstützer Greenpeace Energy eG gespendet. Die Jury hat sich dafür ausgesprochen, im kommenden Jahr einen weiteren Award einzuführen: Green Festivals.