Anfang Mai haben wir in unserem Newsletter zur Teilnahme an unserer Umfrage „Drei Fragen zu … CORONA“ aufgerufen. Wir wollten herausfinden, wie der Alltag unseres Netzwerks in Zeiten der Pandemie aussieht, welche positiven Wirkungen für die Nachhaltigkeit erwartet werden und ob es auch Auswirkungen gibt, die für die Zukunft erhalten bleiben sollten. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Teilnehmenden für die zahlreichen Antworten bedanken und berichten, was uns mitgeteilt wurde!
Wie beim Großteil der Gesellschaft spielt sich auch in unserem Netzwerk vieles aktuell im Homeoffice ab. Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, stellt sich hier als große Herausforderung dar. Trotzdem werden die verringerte Auftragslage und die dadurch freigewordenen Kapazitäten einerseits dazu genutzt, Liegengebliebenes aufzuarbeiten und übergeordnete Themen anzugehen, zu der im regulären Betriebsalltag keine Zeit gewesen wäre. Andererseits werden neue Projekte erarbeitet, die dem eigenen Betrieb – aber auch anderen – helfen, die Krise zu überstehen.
Einige dieser Projekte werden wir euch hier auf dem Blog in den nächsten Wochen detailierter vorstellen.
Die Teilnehmenden unserer Umfrage haben nicht nur spannende neue Projekte aufgenommen, sie sehen in der Krise größtenteils auch Chancen für die Nachhaltigkeit.
Die Politik hat die Möglichkeit, Nachhaltigkeits-Forderungen mit der Vergabe von Geldern und Konjunkturpaketen zu verknüpfen. Offensichtliche Zusammenhänge zwischen Wirtschaft, Industrie, deren Stillstand und einer Umweltbilanz sollten jetzt augenfällig sein und als Anlass genommen werden, Druck aufzubauen und eine -schnelle- Veränderung herbeizuführen.“
findet Tanju Boerue von Tan U Sound. Zum gleichen Schluss kommt Björn Hansen von der Morgenwelt GmbH:
Wer also in Sachen Nachhaltigkeit seine Hausaufgaben nicht macht, sollte auch keinen Support erhalten!“
Doch es gibt auch Punkte, die Sorge bereiten, wie Jule Matthies vom Wildwuchs Brauwerk feststellt:
Klar, das Thema Regionalität hat mehr Zuhörer bekommen, jedoch ist die Corona-Krise bzgl. Nachhaltigkeit ein Riesenproblem: Essen to Go muss bis ins letzte Detail verpackt werden, sehr viel Einwegware wird aus Hygienegründen zum Alltag. Ob diese Maßnahmen genauso schnell abgebaut werden, wie sie gekommen sind, bleibt offen… Die Hoffnung bleibt, dass die Verbraucher [auch in Zukunft] regionaler einkaufen und sich bewusster ernähren.“
Diese Hoffnung für die Zukunft teilen auch die meisten anderen Teilnehmenden. Ebenso ist für viele wünschenswert, dass das Model Homeoffice im zukünftigen Berufsalltag selbstverständlicher wird und so unnötige Büroflächen anders genutzt werden können. Auch die inzwischen fast überall üblichen Videokonferenzen möchten viele gern beibehalten und dadurch unnötige Geschäftsreisen vermeiden.
Fast alle wünschen sich, dass die Gesellschaft es auch in der Zukunft schafft, sich auf das Wesentliche zu besinnen, die Solidarität, die vor allem in den ersten Wochen der Krise zu spüren war, aufrecht zu erhalten und die Eigeninitiative, die viele gerade antreibt, beizubehalten. Denn was wirklich zählt, hat Frank Böttcher von boettcher.science schön zusammengefasst:
Als positiver Effekt der Pandemie wird die Wertschätzung bleiben, die wir Dingen, Zuständen und Menschen entgegenbringen, die sich aus der Selbstverständlichkeit erhoben haben und uns bewußter wurden: Reisefreiheit, Aufenthaltsrechte, Eigentumsrechte, Pressefreiheit, freie Wissenschaft, Krankenschwestern, Kassierer, Paketboten, Logistik und nicht zuletzt die Demokratie…und vieles mehr…ja auch Klopapier 🙂