Maßnahmen für Nachhaltige Veranstaltungen

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Unsere Maßnahmen und Exkurse sind in folgende Handlungsfelder eingeteilt:

Illustrationen: Lena Schaffer

Hier findet ihr alle Maßnahmen aus unserer Checkliste für nachhaltige Veranstaltungen – inklusive Exkurse mit weiterführenden Links zusätzlichen Informationen. Nutzt die Filter, um passende Themen für euch zu finden!

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Beschaffung, Material & Abfallmanagement: Veranstaltungsmaterial & Dekoration

Blumenschmuck wird sparsam eingesetzt und stammt aus nachhaltiger Produktion.

Blumenschmuck ist dann „nachhaltig“, wenn die Schnittblumen aus ökologischer Produktion stammen, regional oder fair gehandelt wurden und saisonal sind. Fachhändler*innen, die zu regional verfügbaren Zierpflanzen beraten, sind über die Initiative Nordfreun.de ermittelbar. Der Saisonkalender für Schnittblumen ist hier verlinkt.  

Der Einsatz von Blumenschmuck kann in der Veranstaltungsplanung zusätzlich so durchdacht werden, dass auch nur die Orte geschmückt werden, die für Veranstaltungsgäste präsent sind, sodass nicht unnötig Blumen gekauft werden müssen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit Pflanzen für Veranstaltungen im Kübel zu leihen. In der Tatenbank sind Fachhändler*innen verlinkt, die Veranstaltungen mit Pflanzen ausstatten können. 

Eine tabellarische Übersicht saisonaler Schnittblumen hat Die Verbraucher Initiative e.V. erstellt, in der für jeden Monat aufgelistet ist, welche Schnittblumen aus Deutschland aus dem Freiland-Anbau oder aus dem Gewächshaus verfügbar sind.  

Neben der Saisonalität spielt auch die ökologische Produktion der Schnittblumen eine Rolle und dass die Pflanzen z.B. fair gehandelt worden sind. Die Siegel, die für die ökologische Lebensmittelproduktion gelten, werden auch für den Gartenbau verwendet. Für Schnittblumen ist zusätzlich z.B. das Flower Label Program oder das Fairtrade-Siegel ein hilfreiches Siegel, um zu prüfen, dass in der Produktion soziale Standards eingehalten werden. 

Die Regionalinitiative Nordfreun.de (https://nordfreun.de/) ist ein Zusammenschluss aus Gärtner*innen, Florist*innen und Fachhändler*innen, die sich in Norddeutschland für die Erhaltung regionaler Blumen- und Zierpflanzenproduktion einsetzen. Fachhändler*innen beraten, welche Schnittblumen regional, saisonal und aus ökologischer Produktion stammen. 

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Beschaffung, Material & Abfallmanagement: Veranstaltungsmaterial & Dekoration

Eigene Lagerräume sind bedarfsgerecht im Hinblick auf die Wiederverwertung von Material angeordnet.

Inventarisierung von vorhandenen Materialbeständen ist wichtig, um Ressourcen zu schonen, indem Vorhandenes wiederverwendet wird, anstatt Neues einzukaufen. Je nach dem, wie umfangreich ein zu überblickendes Lager einer Veranstalter*in oder eines Unternehmens ist, können bereits einfache Tabellen helfen, den Überblick zu behalten. Die Tabellen sollten verständlich sein; sie sollten Daten zu Lagerbeständen und dessen Qualität so einfach wie möglich und gleichzeitig so umfassend wie nötig dokumentieren.

Sinnvoll ist es, wenn eine Datenbank mit Informationen zu eingelagerten Gegenständen oder Materialien erweitert werden kann. Wenn Lagerbestände aufgrund verschiedener Einlagerungszeiten und Schnittstellen so komplex werden, dass sie nicht mehr manuell verwaltet werden können, kann eine software-gestützte Datenbank aufgesetzt werden. Ob die Unterstützung der Lagerverwaltung über eine Software erfolgen sollte, muss jedes Unternehmen anhand ihres Bedarfs abwägen.  

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Beschaffung, Material & Abfallmanagement: Veranstaltungsmaterial & Dekoration

Veranstaltungsmaterial und Werbeträger werden sinnvoll wiederverwendet, sparsam eingesetzt und ressourcenschonend hergestellt.

Auch beim Einsatz von typischem Veranstaltungsmaterial wie Bannern, Planen, Druckprodukten, Kleidung und Merchandise, Give-Aways und Tagungsbedarf sollten Weglassen, Reduktion und Wiederverwendung an erster Stelle stehen. Wenn Produkte neu beschafft werden, achtet insbesondere auf folgende Punkte:

  • Gestaltet Banner und Planen am besten so, dass sie mehrjährig verwendet werden können, z.B. ohne die Angabe von spezifischen Informationen wie Jahreszahlen.
  • Achtet bei der Bestellung neuer Rollups und Planen insbesondere auf die Verwendung von PVC-freiem Material.
  • Verwendet Druckprodukte, die die Anforderungen des Blauen Engels oder gleichwertiger Gütezeichen erfüllen. Druckt nur so viel, wie ihr auch sicher verteilen werdet.
  • Setzt fair gehandelte sowie möglichst umweltfreundliche Textilien aus Bio-Baumwolle oder Bio-Bambus für Teamshirts, Sportler*innenkleidung, Merchandise und ähnliches ein. 
  • Nutzt Give-Aways, die nicht einzeln in Plastik verpackt sind.
  • Achtet bei der Auswahl von Give-Aways darauf, dass sie einen Bezug zu Nachhaltigkeit und/oder einen Nutzen und Mehrwert für eure Zielgruppe haben.
  • Fragt im Vorfeld ab, welche Tagungsmaterialien eure Gäste benötigen.
  • Nutzt Namensschilder, die wiederverwendbar sind.

Bei der Auswahl von Druckereien und der Gestaltung eurer Banner sind insbesondere folgende Punkte zu beachten:

  • Bezieht die Druckerei Ökostrom? 
  • Kompensiert die Druckerei unvermeidbare Treibhausgasemissionen? 
  • Ist die Druckerei nach einem Umweltmanagementsystem zertifiziert? 
  • Wird PVC-freies Material für die Banner verwendet? 
  • Kann das Material der Banner recycelt werden? 
  • Werden lösungsmittelfreie Farben eingesetzt? 
  • Wird der Einsatz von Lösungsmitteln im Druckprozess reduziert? 
  • Sind die Druckfarben vegan und auf Pflanzenölbasis? 
  • Sind die Druckfarben frei von Schwermetallen?  
  • Handelt es sich um eine regionale Druckerei oder werden die Banner klimaneutral per Post versendet? 
  • Ist das Banner so designt, dass es mehrjährig verwendet werden kann? 
  • Habt ihr den Bedarf an Bannern so kalkuliert, dass ihr nicht mehr Banner bestellt als ihr zur Ausstattung des Veranstaltungsgeländes benötigt? 

Mehrjährig verwendbare Banner klingen ja in der Theorie ganz sinnvoll, aber praktisch gibt es auf Festivals oder Konzerten häufig Informationen, die unbedingt kommuniziert werden müssen, die aber auch nur in einem bestimmten Jahr genau so gültig sind. BagUp ist Kooperationspartner des FKP Scorpio und upcycelt alte Festivalplanen zu Taschen. Die Taschen werden von gesellschaftlich benachteiligten Menschen genäht.

  • Bezieht die Druckerei Ökostrom? 
  • Kompensiert die Druckerei unvermeidbare Treibhausgasemissionen? 
  • Ist die Druckerei nach einem Umweltmanagementsystem zertifiziert? 
  • Wird ausschließlich zertifiziertes Recyclingpapier verwendet? 
  • Werden lösungsmittelfreie Farben eingesetzt? 
  • Wird der Einsatz von Lösungsmitteln im Druckprozess reduziert? 
  • Sind die Druckfarben vegan und auf Pflanzenölbasis? 
  • Sind die Druckfarben frei von Schwermetallen?  
  • Ist die Druckerei regional oder werden die Druckprodukte klimaneutral per Post versendet? 
  • Habt ihr für die Veranstaltung euren Bedarf an Druckprodukten angemessen kalkuliert? 

Textilien für Merchandise oder Teambekleidung scheinen zwar in vielen Fällen kostengünstig zu sein, die Produktion von besonders günstigen Produkten ist allerdings häufig umweltschädlich und missachtet Sozialstandards. Bei der Beschaffung von Textilien ist es aus diesem Grund sinnvoll, auf Umwelt- und Sozialstandards (wie Fairtrade, GOTS, Blauer Engel, bluesign, Grüner Knopf, IVN oder OekoTex Made in Green) zu achten. Siegel können einen Hinweis darauf geben, ob Textilien mit umweltverträglichen Farbstoffen gefärbt wurden und die Materialien z.B. recycelt werden können. Zudem wird bei der Herstellung von Textilien in fairem Handel darauf geachtet, dass Mitarbeiter*innen in den Betrieben weltweit gerecht bezahlt werden. 

Im Rahmen einer nachhaltigen Veranstaltung sollte auf das Steigenlassen von Luftballons verzichtet werden. Luftballons steigen zwar zunächst in den Himmel auf, sinken allerdings wieder zu Boden, sobald das Helium entwichen ist. In den meisten Fällen landen diese dann als Abfall in der Natur oder in Gewässern, wo sie u.U. von Tieren gefressen werden, die Ballons mit Nahrung verwechseln.  

Kunststoffballons sind wie jede andere Art Plastik ein Problem in der Natur und haben eine negative Umweltwirkung, wenn sie in die Nahrungskette gelangen und sich Schadstoffe in Lebewesen ansammeln. Es gibt zwar Ballons aus abbaubaren Materialien wie Naturkautschuk. Allerdings sind auch kompostierbare Materialien meistens eher schlecht von Mikroorganismen abbaubar und so kann der Abbauprozess in der Natur trotzdem mehrere Jahre dauern.  

Weiterführende Informationen zu Luftballons in der Umwelt hat die Aktionsgemeinschaft Artenschutz zusammengetragen. Jan Andries van Franeker von der Wageningen Universität hat die schädlichen Auswirkungen von Luftballons für die Natur in einem deutschsprachigen Dossier zusammengefasst.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Beschaffung, Material & Abfallmanagement: Abfallmanagement

Für die Veranstaltung gibt es ein Abfallkonzept.

Die Abfallhierarchie ist im Kreislaufwirtschaftsgesetz angelegt und fördert den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. An erster Stelle der Abfallhierarchie steht, dass Abfälle vermieden werden sollen. Daher ist es sinnvoll, bereits in der Veranstaltungsplanung abfallintensive Aktivitäten wenn möglich zu vermeiden. Dies kann durch eine Reduktion der eingesetzten Materialien geschehen (z.B. Fingerfood servieren, um auf Verpackungen und/oder Einweggeschirr zu verzichten oder die Anzahl an gedruckten Flyern zu reduzieren) oder durch den Einsatz von mehrfach wiederverwendbaren Materialien (wie z.B. Mehrweggeschirr oder mehrjährig einsetzbaren Banner).

Die Abfälle, die unvermeidbar sind, sollten im besten Fall recycelt oder kompostiert werden können. Dafür müssen z.B. Altpapier, Verpackungsabfälle und Bioabfälle möglichst sortenrein getrennt werden. Der Entsorgungspartner kann schon bei der Veranstaltungsplanung konsultiert werden, um das Abfallmanagement zu optimieren.

Cradle to Cradle steht für ein Kreislaufkonzept, in dem es keinen Abfall gibt. Produkte werden so designt, dass bereits vor der Produktion klar ist, was aus dem Produkt werden wird, wenn es entsorgt wird. Dabei können Produkte entweder in einem technischen oder in einem ökologischen Kreislauf geführt werden. Alle Produkte, die ökologisch abbaubar sind und keine gesundheitsschädigenden Chemikalien im Abbauprozess freisetzen, werden im ökologischen Kreislauf geführt. Alle Produkte, die nicht abbaubare Elemente enthalten wie Metalle oder Kunststoffe, werden in technischen Kreisläufen gehalten. Der Einsatz von Kunststoff wird bei Cradle to Cradle nicht vermieden, sondern gefördert, wenn die eingesetzten Kunststoffe frei von gesundheitsschädigenden Chemikalien sind. Produkte können nach dem Cradle to Cradle Konzept zertifiziert werden.  

Es gibt einige Cradle to Cradle zertifizierte Produkte, die im Veranstaltungskontext verwendet werden können. Es gibt schadstoffabsorbierende Teppiche und Wandfarben für den Messebau, Klopapier, Reinigungsmittel für das Aufräumen nach der Veranstaltung, Bücher oder Trinkflaschen als Gastgeschenke, und z.B. sind Kleidungsstücke von Trigema zertifiziert!  

Entsorgt werden wiederverwendbare Produkte am besten über die Hersteller*in, um sicherzustellen, dass die Materialien vollständig im Kreislauf geführt werden können. Die meisten Verpackungsmaterialien, die nach Cradle to Cradle Prinzipien hergestellt worden sind, werden ansonsten als Papier, im dualen System oder im ungünstigsten Fall als Restmüll entsorgt. Im Bioabfall können Cradle to Cradle Verpackungen meistens nicht entsorgt werden, da die Kompostierung der Verpackung länger dauert als es in vielen Abfallverwertungsanlagen vorgesehen ist. 

Die Stadt Wien verpflichtet seit 2020 Veranstaltungen mit mehr als 2.000 Besucher*innen, ein Abfallkonzept zu erstellen. Die Vorlage für das Konzept der Stadt Wien bietet eine gute Orientierung, um relevante Informationen zusammenzutragen und so das Abfallaufkommen auf eurer Veranstaltung zu reduzieren sowie die korrekte Entsorgung aller Abfälle zu gewährleisten. Die Vorlage findet ihr hier. In diesem Ratgeber der Stadt Wien findet ihr außerdem wertvolle Tipps für abfallarme Veranstaltungen. 

Ein Abfallkonzept dient euch als Planungsgrundlage für alle abfallrelevanten Aktivitäten, insbesondere für Maßnahmen zur strategischen und korrekten Entsorgung aller Abfälle auf eurer Veranstaltung. Bei gemieteten Veranstaltungsstätten bestehen ggf. bereits vorhandene Konzepte, die ihr bei Bedarf erweitern solltet.  

Zu beachten sind: 

  • die geschätzte Anzahl an Menschen auf der Veranstaltung  
  • die potenziellen Abfallarten und die voraussichtlichen Mengen 
  • die Entstehungsorte und der Verbleib des Abfalls am Veranstaltungsort 
  • Planungsschritte zur Entsorgung 

 Ein Abfallkonzept sollte dabei vorsehen, … 

  • … dass im Publikumsbereich überall dort, wo Müll anfällt oder entsorgt werden muss, genügend Abfallbehälter aufgestellt werden. 
  • … dass im Backstagebereich ausreichend Sammelstellen mit getrennter Abfallerfassung nach Gewerbeabfallverordnung aufgestellt sind. 

 Zudem könnt ihr im Konzept kleinteilige organisatorische Maßnahmen zum Abfallmanagement und auch Maßnahmen zur Vermeidung von Abfall festhalten. 

Bindet auch die zuständigen Entsorgungsunternehmen in die Erstellung des Konzepts ein: Sprecht mit ihnen ab, welche Behälter und Systeme für euer Event am sinnvollsten sind und wann welche Abholungen erfolgen. Plant im Konzept außerdem ein, wie ihr es an alle Mitwirkenden kommuniziert, um eine reibungslose Umsetzung zu gewährleisten. 

Laut Gewerbeabfallverordnung sind Veranstalter*innen verpflichtet, Abfälle getrennt zu sammeln und nachweislich einer Verwertung zuzuführen. Seit 2017 besteht auch eine Dokumentationspflicht, das heißt, Art, Menge und Entsorgungswege der Abfälle müssen dokumentiert werden.

Die Gewerbeabfallverordnung unterscheidet folgende Fraktionen:

  • Papier, Pappe und Karton mit Ausnahme von Hygienepapier (z.B. Flyer, Programmhefte, Transportverpackungen aus Karton)
  • Glas (z.B. Glasflaschen aus der Gastronomie)
  • Leichtverpackungen (z.B. Verpackungen von Speisen oder Lebensmitteln)
  • Kunststoffe (z.B. Transportverpackungen, Baumaterialien, Dekoration)
  • Metalle (z.B. Baumaterialien, Dekoration)
  • Holz (z.B. Baumaterialien, Dekoration)
  • Textilien (z.B. Dekoration oder zurückgelassene Sportbekleidung bei Laufveranstaltungen)
  • Bioabfälle (z.B. Blumendekoration oder Speisereste, die z.B. in speziellen Tonnen an den Ständen entsorgt werden können)
  • weitere Abfallfraktionen wie z.B. Restmüll oder gemischte Gewerbeabfälle

Die Angaben gelten für den gesamten Backstagebereich eurer Veranstaltung und schließen den von Standbetreibenden produzierten Abfall mit ein. Ihr müsst also für alle Mitwirkenden und Standbetreiber*innen Vorkehrungen zur korrekten Abfallentsorgung treffen und diese entsprechend kommunizieren. Für den Abfall der Veranstaltungsbesucher*innen gilt eine Sonderregelung, sodass dieser nicht getrennt erfasst werden muss.

Weitere Details könnt ihr dem Merkblatt der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft mit Hinweisen für abfallarme Veranstaltungen im öffentlichen Bereich entnehmen. Außerdem stellt die Umweltbehörde auf der ihrer Webseite nützliche Informationen zur Gewerbeabfallverordnung und zur Hilfe bei der Dokumentation zur Verfügung.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Beschaffung, Material & Abfallmanagement: Veranstaltungsmaterial & Dekoration

Material zur Lenkung der Besucher:innen und zur Umsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen ist ressourcenschonend hergestellt und nach Nachhaltigkeitsaspekten beschafft.

Um Abstände zwischen Veranstaltungsgästen sicherzustellen, braucht es Abstandsmarken und ggf. weiteres Material. Statt einmalig verwendbaren Materialien wie Absperrband aus Kunststoff, können auch Taue, Kordeln oder biologisch abbaubare Absperrbänder eingesetzt werden. Wenn Abstandsmarken dauerhaft auf dem Boden markiert werden sollen, können vegane Aufkleber beschafft werden, die in nachhaltigen Druckverfahren hergestellt werden. Große Abstandshalter, die als Abstandsmarkierung zwischen Menschen gestellt werden können, können z.B. aus FSC-zertifiziertem Karton hergestellt oder aus natürlichen Dekomaterialien wie z.B. Topfpflanzen bestehen.

Es gibt Seifen, die ressourcenschonend hergestellt werden, vegan und biologisch abbaubar sind und gleichzeitig die benötigte Reinigungsfunktion umfassend erfüllen. Um Wasser zu sparen, sollten in allen sanitären Einrichtungen wassersparende Hähne eingebaut sein. Desinfektionsmittel werden zur Handhygiene normalerweise nicht zusätzlich benötigt, aber selbst für Desinfektionsmittel gibt es umweltverträgliche Alternativen: Es gibt z.B. Desinfektionsmittel, das auf Basis pflanzlichen Ethanols hergestellt wird.

FFP2-Masken schützen zwar vor dem SARS-CoV-2 Virus, aber sie sind ein Problem für die Umwelt. Da die Masken für den optimalen Infektionsschutz nur bis zu maximal 8 Stunden getragen werden sollten, entsteht nach Berechnungen des Hamburger Umweltinstituts allein in Deutschland jährlich ein Bedarf von rund zwölf Milliarden Masken. Das entspricht etwa 1,1 Millionen Tonnen zusätzlichen Mülls oder sieben Prozent des anfallenden Hausmülls.

Um diesem Problem zu begegnen, haben Studierende der Leuphana-Universität Lüneburg Mehrwegmasken entwickelt, die biologisch abbaubar sind, und die trotzdem vor dem Coronavirus schützen. Der NDR berichtet hier über das Projekt.

Wer eine nachhaltigere Version der “herkömmlichen” FFP2-Masken sucht, kann diese bei memo bestellen. Die dort angebotenen Masken sind in Italien gefertigt und entsprechen dem vorgeschriebenen EU-Standard EN149:2001+A1:2009. Die Maske ist zwar ein Einmal-Produkt, muss aber nicht nach jedem kurzen Tragen ausgewechselt werden. In der Produktbeschreibung ist nachzulesen, unter welchen Umständen man die Maske ohne Bedenken wiederverwenden kann, und wann sie entsorgt werden sollte.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Beschaffung, Material & Abfallmanagement: Abfallmanagement

Verpackungsabfall wird bei der Beschaffung reduziert und von Dienstleistenden zurückgenommen.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Beschaffung, Material & Abfallmanagement: Abfallmanagement

Das Abfallkonzept wird unter Einbindung aller Beteiligten am gesamten Veranstaltungsort flächendeckend umgesetzt und fortlaufend weiterentwickelt.

Die Umsetzung des Abfallkonzepts sollte während der Veranstaltung regelmäßig kontrolliert und ggf. angepasst werden. Bei wiederkehrenden Veranstaltungen lohnt es sich, die Menge des tatsächlich angefallenen Abfalls zu dokumentieren.  Überprüft auch, ob ihr ausreichend Abfallbehältnisse aufgestellt und häufig genug geleert habt und passt dies ggf. für die nächste Ausgabe des Events an. 

Um alle Mitwirkenden (Standbetreiber*innen, Techniker*innen, Ehrenamtliche etc.) einzubinden, ist eine genaue und rechtzeitige Information über die Maßnahmen unerlässlich. Neben der Trennung von Abfällen im Backstagebereich solltet ihr auch auf den Umgang mit Müll im Besucher*innenbereich achten: Es lohnt sich insbesondere bei kleineren Veranstaltungen mit einer nachhaltigkeitsaffinen Zielgruppe, euren Gästen Recycling zu ermöglichen und sie zur Mülltrennung zu motivieren. 

Besonders bei Outdoor-Veranstaltungen wirken sich verschiedene äußere Einflüsse auf das Abfallmanagement aus. Hier findet ihr ein paar Tipps für euer Abfallmanagement, die ihr als Maßnahmen in euer Abfallkonzept übernehmen könnt:

  • Sollte für eure Veranstaltung Regen angesagt sein, ist es wichtig, alle Mülltonnen zu schließen (und die Standbetreibenden über diese Maßnahme zu informieren), damit es nicht in die Tonnen rein regnet. Denn durch Nässe wird das Recycling erschwert.
  • Das Aufstellen von ausreichend Aschenbechern und das Verteilen von Taschenaschenbechern kann vermeiden, dass eure Gäste ihre Zigaretten auf den Boden schmeißen.
  • Abfallbehälter sollten regelmäßig geleert werden, da überquellende Behälter eure Gäste dazu verleiten können, ihren Abfall auf den Boden zu werfen.
  • Bereiche, in denen sich besonders viele Gäste aufhalten und somit viel Abfall anfällt, sollten identifiziert werden. Gerade hier sollte auf die korrekte Entsorgung und geachtet und regelmäßig Müll gesammelt werden – denn eine saubere Umgebung erhöht die Hemmschwelle, Müll einfach so auf den Boden fallen zu lassen.

Zigarettenfilter werden nach dem Rauchen häufig auf der Straße anstatt im Mülleimer entsorgt und zumindest von rauchenden Veranstaltungsbesucher*innen nicht unbedingt als störend wahrgenommen. Anders ist das für Nicht-Raucher*innen; sie empfinden den Abfall durch Zigaretten eher als unangenehm. Weitere Informationen zur Wahrnehmung von Zigaretten und Co. dazu hat eine niederländische Initiative in ihrem Leitfaden für nachhaltige Veranstaltungen zusammengetragen.

Zigarettenfilter aus Cellulose-Acetat stellen zudem ein ökologisches Problem dar. Diese sind nur schlecht biologisch abbaubar, angereichert mit giftigen und umweltschädlichen Stoffen können sie Wasser und Boden verunreinigen, und Vögel können die Zigaretten mit echter Nahrung verwechseln. Um die negativen Umweltauswirkungen gering zu halten, ist es daher sinnvoll, Zigarettenstummel im Rahmen von Veranstaltungsaktivitäten zu sammeln und so die Verwertung zu ermöglichen.  

Auf dem Veranstaltungsgelände sollten genügend Möglichkeiten bereitstehen, um Zigaretten zu entsorgen. Darüber hinaus können interaktive und witzige Installationen, an denen z.B. sichtbar gemacht werden kann, wie viele Zigaretten bereits gesammelt wurden, umgesetzt und in das Kommunikationskonzept der Veranstaltung eingebunden werden. Des Weiteren gibt es tragbare Aschenbecher, die Besucher*innen in der Hosentasche mitnehmen können und so ihre Zigaretten entsorgen können. 

Am besten wird Abfall im großen Stil vermieden, aber der Müll, der anfällt, muss gut getrennt sein, um recycelt zu werden.  

Auf vielen großen Veranstaltungen werden überall auf dem Gelände vorhandene und schnell erreichbare Recyclingstationen eingesetzt, an denen die vier Fraktionen getrennt werden: Papier, Duales System, Biomüll und Restmüll. Auf dem Tollwood wurden an diesen Stationen die „halboffenen Mülltonnen“ eingesetzt, sodass der Müll ohne Anfassen von Gästen entsorgt werden kann 

Eine klare Beschilderung unterstützt die Mülltrennung. Dafür können z.B. klassisch anfallende Dinge, die entsorgt werden müssen, auf dem Schild abgebildet sein, die sonst häufig in der falschen Tonne landen. Zudem kann die Öffnung einer Mülltonne der Form der zu entsorgenden Gegenständen angepasst sein. Dort, wo Flaschen hineinkommen, ist die Öffnung rund, die Öffnung für Verpackungen ist eckig.  

Des Weiteren können sog. „Umweltteams“ oder „Trash Heroes“ (wie z.B. vom OpenAir St.Gallen bereits 2003 initiiert), d.h. Gruppen von ehrenamtlichen Helfer*innen, die mit Informationen zum Thema Abfall andere Gäste aufklären bzw. selbst Abfall aufsammeln, eingesetzt werden.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Beschaffung, Material & Abfallmanagement: Veranstaltungsmaterial & Dekoration

Die gesamte Veranstaltungsausstattung und Dekoration wird anhand von Nachhaltigkeitsaspekten ausgewählt und beschafft.

Für die öffentliche Hand hat sich die Hansestadt Hamburg bereits dazu entschlossen, umweltverträglich zu beschaffen. Grundlage ist § 3 b Hamburgisches Vergabegesetz (HmbVgG). Die Vergabekriterien sind im „Leitfaden für umweltverträgliche Beschaffung der Freien und Hansestadt Hamburg“ – im sog. Umweltleitfaden – praxisnah beschrieben und anhand verschiedener Produktgruppen konkretisiert worden. Der Leitfaden ist unter dem folgenden Link abrufbar: https://www.hamburg.de/umweltvertraegliche-beschaffung/. Veranstalter*innen, die über öffentliche Ausschreibungen beschaffen müssen, finden hier Formulierungshilfen. Der Leitfaden enthält zudem eine Negativliste mit Produkten, die die Hansestadt nicht mehr kauft.  

Das Umweltbundesamt stellt auf der Website www.beschaffung-info.de ein umfangreiches Informationsportal zur umweltverträglichen Beschaffung zur Verfügung. Die Autor*innen betonen, dass das Ziel, umweltverträglich zu beschaffen, klar und verbindlich formuliert werden muss, sodass es bei jeder Entscheidung, Produkte neu zu beschaffen, einbezogen werden kann. Unter „Lebenszykluskostenanalysen“ stehen im Infoportal des Umweltbundesamtes Vorlagen zur Verfügung, mit denen unterschiedliche Produkte im Hinblick auf die gesamte Nutzungsdauer in ihren Kosten verglichen werden können. Denn: Häufig spricht das Argument der zu hohen Anschaffungskosten gegen ein Produkt, das aber unter Umständen durch eine verlängerte Nutzungsdauer langfristig kostengünstiger ist. 

Auf der Website Siegelklarheit werden Produktsiegel bzgl. ihrer angewendeten Nachhaltigkeitskriterien verglichen und bewertet. Das Informationsportal ist gefördert von der Bundesregierung und im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie aufgesetzt worden. Es werden Siegel in den folgenden Produktgruppen verglichen: Textilien, Papier, Laptops und Co., Holz, Lebensmittel, Wasch- und Reinigungsmittel, Natursteine, Leder und Mobiltelefone. 

Es gibt unterschiedliche Siegel, die auch im Veranstaltungskontext angewendet werden können. Grundsätzlich gilt, dass nicht jedes Siegel einen hohen Nachhaltigkeitsanspruch hat. Im Zweifel gilt allerdings auch, dass ein Produkt mit einem Siegel eher umweltfreundlicher oder sozial verträglicher hergestellt worden ist als ein vergleichbares Produkt der gleichen Produktgruppe ohne Siegel. 

Im Messebereich ist das Leihen von Mobiliar, Geschirr und Pflanzen gängig, um Veranstaltungen zu organisieren und auszustatten. Auch aus Perspektive der Umweltverträglichkeit ist das Leihen von Veranstaltungsequipment, das nur über einen bestimmten Zeitraum benötigt wird, besser, als Material zu kaufen, das ggf. nicht direkt wiederverwendet wird und über viel längere Zeiträume eingelagert werden muss. 

Dabei sollten lokale oder regionale Ausstatter bevorzugt werden. (Hier eine Auswahl in Hamburg.) Der Transport von Materialien zum Veranstaltungsort ist nämlich eine Quelle an Treibhausgasemissionen, die berücksichtigt werden sollte, wenn es um die Ökobilanz aller Veranstaltungsaktivitäten geht. 

Herkömmliche Kunststoffe aus Erdöl haben in Sachen Nachhaltigkeit einen schlechten Ruf, daher werden immer mehr Produkte aus “Bioplastik” angeboten. (Der Marktanteil weltweit beträgt jedoch nur ca. 1%.) Der Begriff wird unterschiedlich ausgelegt: Häufig werden Kunststoffe als Biokunststoff, Bioplastik oder bio-basierter Kunststoff bezeichnet, die auf Basis nachwachsender Rohstoffe produziert werden. Eine biologische Abbaubarkeit muss nicht unbedingt gegeben sein. Eine andere Definition bezieht sich gerade auf die biologische Abbaubarkeit, aber nicht auf die Rohstoffe – d.h. auch Kunststoffe aus Erdöl können als “Bioplastik” bezeichnet werden, wenn sie biologisch abbaubar sind. Demnach kann ein Biokunststoff biobasiert und gleichzeitig biologisch abbaubar, biobasiert und nicht biologisch abbaubar oder aber erdölbasiert und biologisch abbaubar sein.

Der am häufigsten verwendete Biokunststoff ist PLA (kurz für Polylactid), also Milchsäure. Dieser Stoff wird aus Stärke gewonnen und basiert auf nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr, Mais oder Kartoffeln. Doch auch „nachwachsende Rohstoffe“ sind keine unbegrenzt vorhandene Ressource: ihre Erzeugung verbraucht Böden, Dünger und häufig Pestizide. Es besteht die Gefahr, dass nachwachsende Rohstoffe in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelherstellung treten. Zudem ist eine beträchtliche Menge an Energie notwendig, um Bioplastikprodukte herzustellen. Diese geht genauso wie bei der Verbrennung auch bei der Verrottung vollständig „verloren“.

Der BUND bemängelt außerdem, die Vorstellung, man könne Bioplastik einfach wegwerfen, weil es ja verrotten würde, fördere die Wegwerfkultur. Dabei zersetzen sich biologisch abbaubare Kunststoffe jedoch nur unter optimalen Bedingungen – das heißt bei der richtigen Temperatur und entsprechender Rottezeit. Diese ist weder im Kompostierwerk noch in der Natur gegeben. Darüber hinaus können aufgrund ihrer chemischen Struktur nicht alle Biokunststoffe recycelt werden. In der Praxis werden sie deshalb aussortiert und landen letzendlich im Restmüll.

Kann es also überhaupt wirklich nachhaltigen Biokunststoff geben? Das Umweltbundesamt schreibt, dass ein wirklich nachhaltiger Biokunststoff folgende Eigenschaften aufweisen müsste, um herkömmlichen Kunststoffen nachweislich ökologisch überlegen zu sein:

  • Die Rohstoffe müssen aus nachhaltiger, ökologischer Landwirtschaft stammen
  • Es sollten vermehrt Reststoffe aus der landwirtschaftlichen und Nahrungsmittelproduktion eingesetzt werden
  • Die Produkte sollten mehrfach verwendbar sein
  • Am Ende des Produktlebenszyklus sollte eine hochwertige stoffliche oder energetische Verwertung stattfinden

Das Umweltbundesamt resümiert, dass Bioplastik nicht nachhaltiger ist als herkömmlicher Kunststoff. Die Umweltauswirkungen sind nicht wesentlich besser, sondern verschoben: “Während konventionelle fossilbasierte Kunststoffe mehr klimawirksames CO2 freisetzen, äußert sich der ökologische Fußabdruck biobasierter Kunststoffe in einem höheren Versauerungs- und Eutrophierungspotential sowie einem gewissen Flächenbedarf.” Deshalb sollte bei der Beschaffung immer geprüft werden, ob es nicht Alternativen aus nachhaltigeren Materialien als Kunststoff gibt. Zudem sollten Mehrwegprodukte Einwegprodukten immer vorgezogen werden.

Für Veranstaltungen, die Außenbereiche nutzen oder ausschließlich auf Freiflächen stattfinden, sind Zelte häufig unverzichtbar. Dabei gibt es unterschiedliche Aspekte, auf die ihr im Hinblick auf Ressourcenschonung achten könnt.

Könnt ihr Zelte bei einer Eventausstattung leihen?
So wie im gesamten Beschaffungskonzept ist auch bei Zelten das Leihen besser als ein Neukauf, um die Verwendung und Verarbeitung von Ressourcen zu schonen.

Wie wird der Boden geschützt?
Am besten werden Veranstaltungsorte und Standorte für Zelte so gewählt, dass sie auf bereits befestigtem Grund aufgestellt werden. Dann werden keine Flächen und Böden zusätzlich belastet, die vorher nahezu frei von Aufbauten oder Ähnlichem geblieben sind.

Aus welchem Material besteht die Konstruktion, sofern das Zelt ein Gerüst hat?
Gerüste aus Holz, das aus regionaler, nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, sind nachhaltiger als Gerüste aus Leichtmetall oder Kunststoff und dabei genauso stabil.

Aus welchem Material besteht der Zeltstoff?
Beim Material für Zeltstoffe gibt es unterschiedliche Ansätze: Während Domo Camp als Campingausstatter für Festivals auf bio-zertifizierten Baumwollstoff für Zelte zurückgreift, nutzt Strohboid Textilien aus Lyozell, das aus heimischen Holzfasern produziert werden. TentSetter produziert seine Sonnensegel ausschließlich in Hamburg, nutzt dafür jedoch PVC. Tutaka hat in ihr Sortiment Festivalzelte aus Pappe aufgenommen, die für den temporären Einsatz in Camping-Zonen gedacht sind. Die negativen Umweltwirkung der Zeltstoffe oder Materialien sind ohne konkrete Daten schwierig gegenüberzustellen und es gibt viele Faktoren, die hier eine Rolle spielen: Lyozell verbraucht in der Herstellung viel Energie und kann abhängig von den Wäldern, die zur Produktion genutzt werden, u.U. auch zur übermäßigen Abholzung beitragen. Dafür kommt es ohne den wasserintensiven Anbauprozess der Bio-Baumwolle aus. Sowohl Bio-Baumwolle als auch Lyozell sind biologisch abbaubar. Bio-Baumwolle trägt direkt und indirekt weniger Schadstoffe in die Umwelt ein als erdölbasierte Kunststoffprodukte wie PVC: Die Zusatzstoffe, die diesen Materialien ihre gewünschten Eigenschaften geben, entweichen mit der Zeit als Schadstoffe in die Umwelt. Bei vielen Zeltverleihen wird nicht streng auf PVC verzichtet. So wie bei vielen Abwägungen, ist hier auch ausschlaggebend, welche Aspekte euch bei der Beschaffung von Zelten wichtig sind, wie zum Beispiel die Luftqualität im Inneren oder die Fähigkeit, Wärme zu halten.

In unserem Dienstleistungsportal unter Camping und Ausstattung und Dekoration sind einige Hersteller*innen und Dienstleister*innen für den Verleih von Zelten gelistet. Auch die Dienstleister*innen im Infoportal setzen unterschiedliche Schwerpunkte, die mehr oder weniger zum Nachhaltigkeitskonzept eurer Veranstaltung passen können.

Bühnen nachhaltig zu gestalten ist gar nicht so leicht, denn die künstlerische Freiheit sowie begrenzte Ressourcen stehen oft im Vordergrund. Grundsätze einer nachhaltigen Bühnengestaltung sind u.a.:

  • Bühnenbilder werden so konstruiert und geplant, dass sie nach der Spielzeit bzw. nach der Veranstaltung leicht wieder in ihre einzelnen Materialien zerlegt und wiederverwendet oder recycelt werden können.
  • Es wird darauf geachtet, umweltverträgliche Materialien, Farben, etc. zu verwenden. Sondermüll produzierende Materialien, Verbundmaterialien und Materialien mit schlechter Recyclingquote werden vermieden oder reduziert.
  • Es werden nur so viele Materialien eingekauft, wie tatsächlich gebraucht werden.
  • Plastische Arbeiten, die den Einsatz von Styropor benötigen, werden, soweit möglich, mit Holz unterbaut, nur die oberste plastische Schicht mit Styropor beklebt.

In unserer Dienstleister-Datenbank findet ihr Partner, die euch dabei helfen, übriggebliebene Materialien, Dekorations- und Ausstattungsgegenstände oder ganze Bühnenbilder der Weiterverwertung durch andere (gemeinnützige) Nutzer zuzuführen, oder diese selbst zu beziehen, zu mieten, zu leihen oder gebraucht zu kaufen. Auch die Vernetzungsgruppe Theater und Nachhaltigkeit bietet in ihrem Online-Wiki eine Liste von Fundus und Materiallagern sowie weitere Einträge und Ressourcen zum Thema Nachhaltigkeit im Theater-/Bühnenbetrieb an.

Ralph Zeger, ein freischaffender Bühnenbildner, hat sich im Rahmen einer Weiterbildung an der LMU München diesem Thema gewidmet und eine Abschlussarbeit (Copyright liegt beim Autor) verfasst, die den Status Quo an deutschen und internationalen Bühnen, die Herausforderungen, aber auch mögliche Lösungen für mehr ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit in der Bühnengestaltung zusammenfasst. Diese lassen sich vom Theaterbetrieb auch auf Event-Bühnen übertragen.

Veranstaltungsorte können mit Licht eindrucksvoll und ressourcenschonend gestaltet werden – durch die Dekoration mit Licht entsteht z.B. kein Abfall. Es sollte dabei jedoch darauf geachtet werden, dass effiziente Leuchtmittel (z.B. LEDs) eingesetzt und mit Ökostrom betrieben werden. Bei der Dekoration von Außenräumen mit Licht sollten außerdem die negativen Auswirkungen von Lichtverschmutzung auf die Umwelt berücksichtigt werden. Unnötige Lichtverschmutzung kann vermieden werden, indem Licht effizient an den zu beleuchtenden Ort gelenkt wird, die verwendete Lichtmenge so weit wie möglich reduziert wird und warmweißes Licht mit einem geringen Blauanteil verwendet wird. Die Initiative gegen Lichtverschmutzung bietet weiterführende Informationen und Tipps.

Greenpeace Schweiz hat einen Ratgeber zum Thema Holz herausgegeben. Dort werden unterschiedliche Holzarten danach bewertet, ob diese grundsätzlich aus ökologischen (und sozialen) Gesichtspunkten verwendet werden sollten.  

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Beschaffung, Material & Abfallmanagement: Veranstaltungsmaterial & Dekoration

Alternativen zu Druckprodukten werden genutzt, um den Einsatz von Papier zu minimieren.

Wenn eine Veranstaltung im digitalen Raum stattfindet, dann ist es sinnvoll, wenn auch das Gästemanagement digital abläuft. Und auch für Veranstaltungen, die vor Ort stattfinden, spart eine Software zur potentiellen Kontaktrückverfolgung zeitliche und organisatorische Ressourcen.

Das digitalisierte Teilnehmendenmanagement sorgt für den einfachen Überblick, wer wann vor Ort ist. Zudem wird die Löschung personenbezogener Daten erleichtert, ohne Ordner mit Dokumenten vernichten zu müssen. Darüber hinaus ist die Weitergabe von Informationen zum Veranstaltungsablauf, zu Infektionsschutzmaßnahmen und die Absage einer Veranstaltung leichter an registrierte Gäste zu kommunizieren, als wenn sie anonym Tickets erworben haben.

Hygiene Ranger ist eine App, die die Gästeerfassung datenschutzkonform unterstützen kann.

In der Tatenbank sind unter „Ticketing“ Anbieter*innen von umweltschonenden und/oder lokalen Ticketlösungen und Softwares zum Teilnehmendenmanagement zusammengestellt.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei: