Maßnahmen für Nachhaltige Veranstaltungen

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Unsere Maßnahmen und Exkurse sind in folgende Handlungsfelder eingeteilt:

Illustrationen: Lena Schaffer

Hier findet ihr alle Maßnahmen aus unserer Checkliste für nachhaltige Veranstaltungen – inklusive Exkurse mit weiterführenden Links zusätzlichen Informationen. Nutzt die Filter, um passende Themen für euch zu finden!

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Unternehmensführung & Organisationskultur: Partner*innen

Die Veranstaltungsorganisation arbeitet mit gemeinnützigen Organisationen, Projekten oder Initiativen zusammen.

Manchmal kommt es vor, dass Veranstaltungen mediale Aufmerksamkeit erhalten, weil Künstler*innen auftreten, die umstritten sind, Sponsor*innen beworben werden, deren Unternehmensziele dem Veranstaltungszweck entgegenwirken oder Kooperationspartner*innen sich nicht entschieden für gesellschaftliche Vielfalt und gegen Diskriminierung und Rassismus einsetzen. 

Wenn die Grundwerte der Veranstaltungsorganisation klar formuliert sind (wie z.B. bei der altonale GmbH), dann können mögliche Kooperationspartner*innen vor dieser konkreten Grundlage kritisch geprüft werden, sobald Zweifel bei der Wertorientierung dieser bestehen. 

Wenn Projekte oder Initiativen anfragen, um z.B. einen Infostand auf der Veranstaltung anzumelden, haben Veranstalter*innen die Möglichkeit, eigene Regeln anzuwenden und dann bestimmte Wertorientierungen oder Nachhaltigkeitsleistungen einzufordern. Es sollte vertraglich festgehalten werden, dass Initiativen von der Veranstaltung ausgeschlossen werden können, wenn sie sich nicht an diese Regeln halten. 

Das Booking ist ein wichtiger Teil in der (politischen) Ausrichtung einer Veranstaltung. Künstler*innen, Referent*innen (oder Gäste) bringen u.U. Perspektiven mit auf die Veranstaltung, die provozieren können. Das Feingefühl der Veranstalter*innen ist hier gefragt: Welche Themen sollen durch wen und wie präsent gemacht und diskutiert werden? Wenn sich Expert*innen in den eigenen Reihen befinden, können diese hilfreiche Einblicke in bestimmte Communities geben. Falls gesellschaftliche Fragen behandelt werden, die außerhalb der Expertise des eigenen Teams liegen, sollten Veranstalter*innen im Vorfeld umfangreich recherchieren und ggf. Expert*innen von außen anfragen.  

Viele rechtsextreme Bewegungen verweben das Thema Naturschutz mit ihren faschistischen Ideen. Die in diesem Kontext aufkommenden Forderungen rechter Organisationen nach z.B. ökologischer Landwirtschaft und dem Ausstieg aus der Atomenergie können auf den ersten Blick ähnlich klingen wie die Forderungen von Umweltschutzprojekten, sind aber stets rassistisch motiviert und zu verurteilen. 

Das Bundesamt für Naturschutz hat ein umfangreiches Dokument herausgegeben, in dem unterschiedliche Autor*innen den Zusammenhang zwischen Rechtsradikalismus und Naturschutz erörtern.  

Die Landeszentrale für Umweltaufklärung in Rheinland-Pfalz hat sog. Argumentationshilfen formuliert, in der auf Aussagen aus rechtsextremen Bewegungen, die sich umweltrelevanten Themen widmen, eingegangen wird.  

Die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) wurde gegründet, um über die Verknüpfung zwischen rechten Bewegungen und Natur- und Umweltschutz aufzuklären. 

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Team & Büro

Der Arbeits- und Büroalltag der Organisation wird klimafreundlich und ressourcenschonend gestaltet.

  • Bezieht eure Organisation für die Büroräume zertifizierten Ökostrom?
  • Lüftet ihr effizient und sparsam, d.h. alle halbe Stunde fünf Minuten stoßlüften? 

  • Schaltet ihr alle elektrischen Geräte ab, sobald ihr das Büro verlasst? 

  • Nutzt ihr für die Bürobeleuchtung LEDs? 

  • Verwendet ihr ausschließlich zertifiziertes Recyclingpapier und auch das sparsam? 

  • Sorgt ihr dafür, dass die Innenraumluft konstant gut ist und ihr z.B. Drucker nicht im selben Raum nutzt, in dem ihr auch arbeitet? 

  • Ist die Handseife auf den Toiletten biologisch abbaubar und vegan produziert? 

  • Verwendet ihr zertifiziertes Hygiene- bzw. Klopapier aus recycelten Fasern? 

  • Sind auf den Toiletten wassersparende Wasserhähne installiert?  

  • Nutzt ihr biologisch abbaubare und vegane Reinigungsmittel in der Küche? 

  • Sind eure Bürosnacks und Kaffee fair gehandelt worden? 

  • Esst ihr im Büro gemeinsam vegetarisch oder vegan, regional und saisonal? 

  • Trinkt ihr vor allem Leitungswasser? 

  • Meidet ihr kollektiv Einwegplastik als Verpackungsmaterial? 

  • Repariert ihr eure elektronischen Geräte, bevor ihr neue anschafft? 

  • Schafft ihr ausschließlich zertifizierte Büroausstattung an, die aus ressourcenschonenden Materialien hergestellt worden ist? 

  • Trennt ihr in allen Büros euren Abfall und sorgt für die fachgerechte Entsorgung? 

  • Ist euer Unternehmen oder eure Organisation bei einer nachhaltigen Bank?  

  • Nutzt ihr einen Webhostingservice, der Ökostrom bezieht?

Anlaufstellen für nachhaltige Software und Ökohosting-Anbieter*innen, die Beschaffung von Bürobedarf, IT und Mitarbeiter*innen-Verpflegung sowie weitere Dienstleistungen für den Arbeitsalltag findet ihr übrigens hier in unserer Tatenbank unter „Büroalltag“.

Vielen ist bekannt, dass in den letzten 10 Jahren die “herkömmliche Glühlampe” per EG-Verordnung schrittweise vom Markt genommen wurde. Grund dafür ist, dass sie im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln eine zu geringe Energieeffizienz besitzt. “Herkömmliche Standard-Glühlampen wandeln nur etwa fünf Prozent ihrer aufgenommenen Elektroleistung in Licht um. Moderne Energiesparlampen, also effiziente Ausführungen von Kompaktleuchtstoff- und LED-Lampen, haben deutlich weniger Verluste und einen um rund 70 bis 80 Prozent geringeren Stromverbrauch. So lässt sich mit ihnen Energie sparen – bei weitaus höherer Lebensdauer der Lampen”, schreibt etwa das Umweltbundesamt.

Um Energie zu sparen, sollten alle Leuchtmittel, die länger als eine halbe Stunde täglich brennen, ersetzt werden. Ziel ist es, im Privathaushalt aber auch im Büro das nachhaltigste Leuchtmittel für den jeweiligen Verwendungszweck zu wählen:

LED-Lampen

  • Lebensdauer bis zu einem bestimmten Verlust der Leuchtkraft: bis zu 100.000 Stunden (mehr Informationen hier)
  • teilweise dimmbar
  • für alle Bereiche geeignet
  • Energieeinsparung im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampe (bei gleicher Helligkeit) bis ~ 85 Prozent.
  • Weiterer Vorteil gegenüber anderen Energiesparlampen: enthalten kein Quecksilber

Kompaktleuchtstofflampen

  • mittlere Lebensdauer*: 6.000 bis 15.000 Stunden je nach Typ brauchen sie zwischen 15 Sekunden und mehreren Minuten, um hell zu werden
  • teilweise dimmbar
  • Vor allem für Räume, die längere Zeit am Stück genutzt werden (z. T. mit Schutzkolben) verwendbar.
  • Energieeinsparung im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampe (bei gleicher Helligkeit) bis ~ 80 Prozent.

Halogenglühlampen

  • mittlere Lebensdauer*: 2.000 bis 4.000 Stunden
  • dimmbar
  • geeignet für Flur, Treppenhaus, Bad
  • Energieeinsparung im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampe (bei gleicher Helligkeit) nur bis 25 Prozent. Deshalb sind sie nach EG-Verordnung keine Energiesparlampen.

Wer noch die herkömmlichen Glühlampen auf Lager hat, kann diese noch aufbrauchen. Sie eignen sich dann vor allem in Abstellkammern, Lagern und wenig genutzten Neben- oder auch Kellerräumen. Da hier nur kurzzeitig und unregelmäßig Licht eingeschaltet wird, gibt es kaum Auswirkungen auf den Stromverbrauch.

Energiesparlampen sind in der Anschaffung zwar teurer als es herkömmliche Glühlampen waren; die Kosten amortisieren sich aber durch die Einsparung an Energiekosten nach kurzer Zeit. Auf Seite 20 dieser Broschüre macht das Umweltbundesamt eine entsprechende Vergleichsrechnung.

Achtung! LED- und andere Energiesparlampen dürfen nicht über den Restmüll oder Glascontainer entsorgt, sondern müssen bei einer geeigneten Sammelstelle abgegeben werden.

Weitere nützliche Tipps zum Stromsparen mit den richtigen Leuchtmitteln findet ihr hier.

Es gibt zahlreiche Initiativen, die gebrauchte und funktionsfähige Laptops aufbereiten und dafür sorgen, dass sie für den guten Zweck weiterverwendet werden können. Das Projekt Hey Alter! unterstützt mit gespendeten Laptops Schüler*innen, deren Familien kein Geld für die benötigte Ausstattung haben, um am digitalen Unterricht teilnehmen zu können. Der Hamburger Standort des Projekts wird von Mook wat e.V. unterstützt.

Labdoo ist ebenfalls ein gemeinnütziges Projekt, das gebrauchte Laptops, Tablets und Co. für Bildungsprojekte und Schulen weltweit aufbereitet.

Das Sozialunternehmen AfB kauft gebrauchte (Firmen-)Hardware an, repariert und vermarktet sie neu. Das Unternehmen aus Düren, in Nordrhein-Westfalen, beschäftigt selbst in etwa zur Hälfte Menschen mit Behinderung.

Oft wird ein hoher Stromverbrauch im Büro Verbrauchern wie Computern, Kopierern, Druckern oder Kaffeeautomaten zugeschrieben. In der Realität ist jedoch die Beleuchtung mit ca. 35% des Gesamtverbrauchs der größte Stromfresser. Auf effizientere Leuchtmittel umzusteigen, ist ein guter Anfang, aber damit sind die möglichen Stromeinsparungen im Bereich „Beleuchtung am Arbeitsplatz” noch längst nicht ausgeschöpft: mit einem durchdachten Beleuchtungskonzept, welches möglichst viel Tageslicht nutzt, und einer intelligenten Steuerung lässt sich gerade in Büros sehr viel Strom sparen.

Um den Handlungsbedarf realistisch einzuschätzen, ist es ein sinnvoller erster Schritt, sich einen Überblick über den gegenwärtigen Verbrauch zu verschaffen:

  • Wann und wie lange brennen die Lampen?
  • Und wie viel Energie wird nur dafür verbraucht?

In einem zweiten Schritt sollte der tatsächliche Bedarf analysiert werden:

  • Wie viel Licht wird am Arbeitsplatz tatsächlich benötigt?
  • Muss ein Raum großflächig erleuchtet sein?
  • Oder reicht eine punktuelle Beleuchtung am Arbeitsplatz aus?
  • Wo wird eine variable Zusatzbeleuchtung benötigt?

Bezüglich der Mindesthelligkeit, also wie viel Licht am Arbeitsplatz benötigt wird, macht der Gesetzgeber je nach Branche eindeutige Vorgaben – geregelt u. a. durch das Arbeitsschutzgesetz und die Arbeitsstättenverordnung. Denn: Ist der Arbeitsplatz nicht gut beleuchtet, steigt das Risiko von Unfällen, die Augen ermüden schneller, die Qualität der Arbeit nimmt ab, Fehler häufen sich.

Tageslicht effizient nutzen
Wie viel Tageslicht am Arbeitsplatz ankommt, ist weitgehend abhängig von unveränderlichen Gegebenheiten wie den Raumgrößen und -höhen, den Fensterflächen und der Lage des Büros. Bei Neubau oder Umzug sollte deshalb ein besonderes Augenmerk auf die Tageslichtverhältnisse im Gebäude gelegt werden und evtl. ein Lichtplaner mit ins Boot geholt werden. Doch auch bei Bestandsgebäuden lassen sich noch viele Faktoren optimieren:

  • Arbeitsplätze möglichst in Fensternähe platzieren
  • auf „Lichtschlucker“ wie Trennwände oder dunkle Möbel, Teppiche und Tapeten verzichten
  • Wände in hellen, lichtreflektierenden Farben gestalten
  • Fensterbänke freihalten von Gegenständen, die den Arbeitsplatz verschatten
  • auf regelmäßige Reinigung der Fenster achten

Beleuchtung nach Bedarf ein- und ausschalten
Lampen sollten nur dann eingeschaltet sein, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Ist das Großraumbüro hell erleuchtet, nur weil ein Mitarbeiter Licht am Arbeitsplatz braucht? Brennt das Licht in Flur, Tiefgarage und Toilette ununterbrochen, obwohl es jeweils nur kurz benötigt wird? Schaltet sich das Licht im Aufzug aus, wenn keiner fährt, oder brennt es 24 Stunden am Tag?
Es gibt viele technische Hilfsmittel zur Lösung dieser Probleme: Zeitschaltuhren, Abschaltautomatiken, Präsenzmelder und sensorgesteuerte Dimmer bei ausreichendem Tageslicht. Hinzu kommen intelligente Lichtsysteme und neuartige Technologien, die beispielsweise den Stromfluss des Leuchtmittels für Nanosekunden unterbrechen und so den Stromverbrauch um bis zu 40% reduzieren.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Partner*innen

Das Nachhaltigkeitsengagement potenzieller und der tatsächlich ausgewählten (Werbe-)Partner:innen, Influencer:innen und Sponsor:innen wird berücksichtigt.

Wenn es im Rahmen des Veranstaltungsmarketings um die Schaltung von Anzeigen, die Ansprache von Zielgruppen, oder die nachgehende Berichterstattung geht, dann überlappen sich die Themenfelder Journalismus und Nachhaltigkeit.  

 

NACHHALTIGE MEDIENPARTNER*INNEN AUSWÄHLEN 

Grundsätzlich basieren Medienpartnerschaften auf gegenseitig erbrachten Werbeleistungen bzw. Medienpartner*innen werden durch die Schaltung von Werbeanzeigen finanziert. Abhängig von dem Nachhaltigkeitsverständnis der Veranstaltung ist es wichtig, dass Veranstalter*innen abwägen mit welchen Medienpartner*innen sie zusammenarbeiten und welche sie letztlich finanzieren und bewerben möchten.  

 

“NACHHALTIGE MEDIEN” – EINE LISTE 

Auf dem Blog futurphil.de hat Fabian Oestreicher mehr als 50 „Nachhaltigkeitsmedien“ zusammengetragen, die sich mit nachhaltigem Wirtschaften auseinandersetzen. Darunter „grüne“ Zeitschriften großer Verlage, unabhängige Onlineportale oder Magazine und kleinere Blogs, in denen Anzeigen geschaltet werden können. 

  

MIT NEUEN MEDIENPARTNER*INNEN EXPERIMENTIEREN 

Genauso wie es möglich ist, nur mit Medienpartner*innen mit Nachhaltigkeitsprinzipien zusammenzuarbeiten, kann es bei einer nachhaltig ausgerichteten Veranstaltung auch interessant sein, Partner*innen zu wählen, die neue Zielgruppen erreichen und für das Thema Nachhaltigkeit gewinnen können. Neue Veranstaltungsgäste, die eher inhaltlich durch die Künstler*innen angesprochen werden, können dann auf der Veranstaltung selbst sehen, dass gelebte Nachhaltigkeit Spaß macht.  

Viele Veranstaltungen sind zudem auf bestimmte Ziel- oder Altersgruppen ausgerichtet, und die Wahl der entsprechenden Kommunikationskanäle muss stimmen, um das Budget sinnvoll zu investieren. Dabei kann es aber auch interessant sein, untypische Kommunikationskanäle zu wählen, um ein diverseres, lokaleres oder internationaleres Publikum zur Veranstaltung einzuladen.  

  

PRESSEMITTEILUNGEN UND CO. 

Sowohl vor als auch nach der Veranstaltung können Pressemitteilungen ein starkes Werkzeug sein, um die umgesetzten Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu kommunizieren und für die Bewerbung der Veranstaltung zu nutzen. Neben den Programmpunkten stellt die Nachhaltigkeitsleistung der Veranstaltung ein Alleinstellungsmerkmal dar, was von Pressevertreter*innen aufgegriffen werden kann. Presskits mit konkreten und ehrlichen Informationen zu Erfolgen und Herausforderungen können auf der Website allen Medienpartner*innen zugänglich gemacht werden.  

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Partner*innen

Es bestehen Kooperationen zwischen Veranstaltungsorganisationen, um Ressourcen zu schonen.

Der Grad der Kooperation mit anderen Veranstalter*innen kann unterschiedlich ausgestaltet sein und sollte den Bedarfen der Veranstalter*innen je nach Veranstaltungstyp und Flexibilität angepasst werden. Die Kooperation kann materieller, administrativer oder ideeller Art sein. Die Zusammenarbeit kann auch auf einem gemeinsamen Kommunikationskonzept basieren und die Bewerbung der jeweils anderen Veranstaltung einschließen. Ein intensiverer Austausch bzw. eine genaue Abstimmung der Aktivitäten kann notwendig werden, wenn sich Veranstalter*innen verpflichten, gemeinsam ein Projekt z.B. zur Klimaneutralität ihrer Veranstaltungen umzusetzen.

Einen Einstieg in die Zusammenarbeit mit anderen Veranstalter*innen rund um das Thema Nachhaltigkeit bietet unser Netzwerk Green Events Hamburg. Über das Netzwerk ist es möglich, Informationen und Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig mit Wissen über Good Practices zu unterstützen.

Ein weiteres Netzwerk mit Nachhaltigkeitsbezug in Hamburg ist die UmweltPartnerschaft, in der Unternehmen sich verpflichten, kontinuierlich die eigene Umweltverträglichkeit zu verbessern. Über die UmweltPartnerschaft erhalten Unternehmen Beratung und erhöhen die Sichtbarkeit des eigenen Nachhaltigkeitsengagements.

  • Clubkombinat e.V.
    Interessenverband der Hamburger Club-, Party- und Kulturereignisschaffenden
  • Green Events Hamburg
    Netzwerk für Veranstalter*innen, die eine nachhaltige Veranstaltungsbranche fördern
  • Hamburg Convention Bureau
    Marketingorganisation der Hansestadt und Ansprechpartnerin für Veranstaltungsplaner*innen in Hamburg

  • musicHHwomen
    lokales Netzwerk und Plattform für Musikerinnen, Bookerinnen, Labelbetreiberinnen, Musikjournalistinnen, Technikerinnen
  • Gemeinwohlökonomie Hamburg
    lokal aktive Initiative zur Förderung der Gemeinwohlökonomie: einem Wirtschaftssystem, “das auf gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist. Sie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.”
  • Hamburger Ratschlag 
    zivilgesellschaftliche Initiative, die sich für die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele in Hamburg einsetzt und Forderung an Politik formuliert
  • Grüner Wirtschaftsrat
    Verband aus Unternehmen, d
    ie sich für eine sozial-ökologische Wirtschaft einsetzen
  • Renn.Nord
    vernetzt Akteur*innen in Hamburg und norddeutschen Bundesländern, um die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele zu fördern
  • NKlub 
    Hamburger Netzwerk mit Menschen aus unterschiedlichen Branchen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen
  • Zukunftsrat
    Netzwerk mit über 100 Vereinen, Initiativen, Kammern, Instituten und Unternehmen in Hamburg, die sich für eine generationengerechte Entwicklung einsetzen 
  • Ökoprofit
    Einsteigerprogramm für die Einrichtung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS 
  • Verbraucherzentralen
    bieten umfassendes Informationsangebot zu Fragen rund um Energie, Umwelt und z. B. Verträgen aus der Perspektive von Gästen, Besucher*innen und Kund*innen

  • Green Music Initiative
    Deutschsprachiges Netzwerk zur Förderung einer klimaverträglichen Musik- und Entertainmentbranche
  • Fairpflichtet
    Nachhaltigkeitskodex für die deutsche Veranstaltungsbranche, zu dem sich Unternehmen und z.B. Dienstleister*innen selbstverpflichten können
  • greenmeetings and events
    greenmeetings and events ist eine jährlich stattfindende Konferenz zu Nachhaltigkeitsthemen in der Eventbranche  
  • Julie’s Bicycle
    gemeinnützige Organisation in London, die die Kreativbranche unterstützt und ermutigt, sich für eine klimagerechte Zukunft einzusetzen
  • Green Operations Group Europe | GO Group
    branchenübergreifende Initiative der Musikfestival- und Eventbranche für grünere Veranstaltungen
  • Positive Impact Events
    gemeinnützige Organisation aus Manchester, die sich für eine nachhaltige Eventbranche einsetzt
  • Sounds of Nature
    Projekt des Bundesamtes für Naturschutz
    , das die Auseinandersetzung von Natur und Umwelt im Kontext von Live-Musik und Events fördert
  • Meeting Experts Green Award
    Award wird an nachhaltige Veranstaltungszentren bzw. an nachhaltige Unternehmen der Veranstaltungsbranche im Rahmen der greenmeetings and events Konferenz verliehen
  • A Greener Festival
    gemeinnütziges Unternehmen, das Veranstaltungen, Festivals und Veranstaltungsorte unterstützt, Umweltbelastungen zu reduzieren; bietet Zertifizierungen und Schulungen an
  • Yourope – The European Festival Association
    Organisation europäischer Festivals, die unterschiedliche Projekte zur Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche initiiert hat
  • Future of Festivals
    Branchentreffen für Veranstalter*innen, Dienstleister*innen, Verbände, Entscheider*innen und Auszubildende aus dem Festivalbereich, Nachhaltigkeitsbezug ist indirekt über die Partner*innen gegeben
  • Sustainable Event Alliance
    Netzwerk aus Veranstalter*innen weltweit, die sich
    als ‘Berufsgilde’ für Praktiker*innen und Expert*innen für Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche verstehen 

Ein mittelgroßer Club verbraucht jährlich so viel Strom wie 33 Haushalte und produziert damit etwa 30 Tonnen CO₂ – und da sind die Emissionen aus Heizungswärme, Abfall, Wasser und Mobilität noch nicht eingerechnet. Das Berliner Projekt Clubtopia will deshalb in der Clubszene auf Nachhaltigkeit aufmerksam machen und ein Umdenken schaffen. Clubtopia ist ein Kooperationsprojekt des BUND Berlin e.V. und des clubliebe e.V. sowie der Clubcommission Berlin und wird gefördert von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Seit März 2019 diskutieren Clubbetreibende aus ganz Deutschland am von Clubtopia organisierten „Runden Tisch für eine grüne Clubkultur”. Wichtig ist den Organisator*innen und Teilnehmer*innen dabei, dass sie dem “Graswurzel-Ansatz” folgen – d.h. die Nachhaltigkeitsansprüche, die am runden Tisch formuliert werden, kommen aus der Szene selbst und werden nicht von außen auferlegt. Ziel ist es, gemeinsam einen “Code of Conduct für eine Grüne Clubkultur” zu erarbeiten.

Weitere Angebote von Clubtopia umfassen u.a.:

  • Green Club Training – eine regelmäßige und kostenlose Online-Schulung für Clubmitarbeitende zum Thema klimafreundliche Eventgestaltung
  • Green Club Guide – der „virtuellen Klimaberater” von Clubtopia. In diesem Dokument bekommen Veranstaltende Handlungsempfehlungen und “Best Practice”-Beispiele aufgezeigt. Wie die Clubs die Maßnahmen umsetzen und auf welchen Wegen sie ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen, ist jedoch nicht vorgeschrieben und kann von Club zu Club unterschiedlich sein.
  • Energieberatung – eine kostenfreie und persönliche Beratung, wie Clubbetreibende in ihrem Club Strom sparen können, inkl. einem oder mehreren Rundgängen vor Ort und einem individuellen Maßnahmenplan.
  • Future Party Lab – eine Veranstaltungsreihe, in der sich Expert*innen mit engagierten Clubgästen austauschen und gemeinsam Lösungen für nachhaltige Clubnächte entwickeln. Begleitet wird die Veranstaltungsreihe von einem Ideenwettbewerb.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Team & Büro

Mitarbeitende der Organisation erhalten regelmäßig Weiterbildungen, um im Arbeitsalltag nachhaltiger zu handeln.

An dieser Stelle findest du Weiterbildungsmöglichkeiten zu Nachhaltigkeit:  

Es gibt zu fast allen Handlungsfeldern der Handreichung für nachhaltige Veranstaltungen von Green Events Hamburg Weiterbildungen und Menschen, die Coachings zu den unterschiedlichsten Themen anbieten z.B.
… wie Veranstaltungsorte barrierefrei gestaltet werden können,
… wie Veranstalter*innen sexualisierter Gewalt begegnen können,
… wie Konflikte im eigenen Team bewältigt werden können,
… oder wie Transportfahrten ressourcenschonend absolviert werden können.

Das Sammeln von Fortbildungsbedarfen im Team kann fester Bestandteil der Unternehmenskultur sein. Es ist wünschenswert, wenn Unternehmen sowohl einzelne Mitarbeiter*innen zur Wahrnehmung von Fortbildungen ermutigen oder z.B. für ganze Teams Trainer*innen beauftragen.

Die Handelskammer Hamburg bietet regelmäßig Lehrgänge und Schulungen an, in denen sich Mitarbeiter*innen zum betrieblichen Energie-, Abfall- und Mobilitätsmanagement weiterbilden können.

Über das Ökoprofit-Programm wird Veranstalter*innen der Einstieg in betriebliche Umweltmanagementsysteme erleichtert.

Das Internationale Bildungs- & Trainingszentrum für Veranstaltungssicherheit (IBIT GmbH) bietet Fortbildungen z.B. für Veranstalter*innen und Betreiber*innen von Veranstaltungsstätten an. Darunter sicherheitsrelevante Schulungen zu Crowdmanagement oder zur Erstellung von Sicherheitskonzepten im Hinblick auf Extremwetterereignisse.

Die Green Operations Group, die sich für nachhaltigere Veranstaltung in Europa einsetzt, bietet regelmäßig direkt veranstaltungsbezogene Fortbildungen an.

Für Sportveranstaltungen ist der Deutsche Olympische Sportbund eine gute Anlaufstelle. Z.B. verfügt der DOSB über Expertise zu Inklusion, Integration oder Klimaschutz im Sport und stellt Ansprechpartner*innen bereit.

Das Besondere an den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen ist, dass die Ziele und jeweiligen Unterzielen konkreter und messbarer sind als jemals zuvor. Auch für uns, Green Events Hamburg, und die Auswahl unserer Maßnahmen für nachhaltigere Veranstaltungen in Hamburg waren die Sustainable Development Goals (SDGs) wesentlich. 17ziele.de ist ein Portal rund um die kreative Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in Deutschland. Auf dem Blog findest du inspirierende Veranstaltungen und aktuelle Entwicklungen zu nachhaltigkeitsbezogenen Innovationen, die vielleicht auch im Kontext (d)einer Veranstaltung aufgegriffen werden können. Im sdg-portal.de der Bertelsmann Stiftung und auf sdg-indikatoren.de sind Daten zu den verschiedenen Nachhaltigkeitszielen gesammelt worden, sodass du dir dort z.B. ansehen kannst, wo Hamburg bei der Erreichung der SDGs steht!

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Nachhaltigkeitsmanagement

Das Nachhaltigkeitsengagement der Organisation wird in einem Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.

Das Anfertigen eines Nachhaltigkeitsberichts kann dabei helfen, transparent und einheitlich über das Engagement für Nachhaltigkeit zu berichten. Der deutsche Nachhaltigkeitskodex ist ein Instrument, das Unternehmen aller Größen, unterschiedlicher Branchen und auch Veranstalter*innen als Vorlage nutzen können, um genau dies zu tun. In dem verlinkten Blogbeitrag werden Software-Anwendungen getestet, mit denen das Erstellen eines Nachhaltigkeitsberichts vereinfacht werden soll; allerdings ist darunter keine, die spezifisch auf das Umweltmanagement im Veranstaltungskontext angepasst ist. Unter den getesteten Anwendungen ist eine kostenfreie Software zu finden.

In der Bibliothek der Green Events Tatenbank findet ihr veröffentlichte Nachhaltigkeitsberichte und Leitbilder kleinerer und größerer Veranstaltungen. 

Auf der Website von https://web.ecogood.org/de/ wird die Gemeinwohl-Ökonomie vorgestellt, und zwar als Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist. Sie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.Auch in Hamburg wird die Idee der Gemeinwohl-Ökonomie von einer regional aktiven Lokalgruppe vorangetrieben. 

Ein Gemeinwohlbericht ist nicht dasselbe wie ein Nachhaltigkeitsbericht, in dem es in vielen Fällen eher um die Umweltwirkung eines Unternehmens geht als um den gesamtgesellschaftlichen Beitrag eines Unternehmens. Der Gemeinwohlbericht wird anhand der Gemeinwohlmatrix erstellt. Diese umfasst vier „Werte“, die ein gutes Leben fördern: Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung. In Kombination mit 5 sog. „Berührungsgruppen“ entstehen 20 Themen, in denen Unternehmen ihre Wirkung zum Gemeinwohl bilanzieren können. Der Gemeinwohlbericht eines Unternehmens wird extern geprüft und anschließend in der Gemeinwohlbilanz veröffentlicht. Vorteile einer geprüften Gemeinwohlbilanz sind die wirklich umfassende Betrachtung aller Bereiche eines Unternehmens in ihrer gesellschaftlichen Wirkung. Eine Gemeinwohlbilanz ist eine gute Möglichkeit, um transparent über Nachhaltigkeitsengagement zu berichten, woran sich Kund*innen orientieren können.  

Bereits 500 Unternehmen in Deutschland haben bisher ihre Gemeinwohlbilanz veröffentlicht, um zu zeigen, wie sie dazu beitragen, das Wirtschaftssystem nachhaltiger und sozialer zu gestalten. satis&fy, als Vertreter*in der Veranstaltungsbranche, hat bspw. für das Geschäftsjahr 2012-13 eine Gemeinwohlbilanz veröffentlicht, in der es 247 von 1000 möglichen Punkten in der Bilanzsumme erreichte.

Die Wesentlichkeitsanalyse (englisch: materiality analysis) ist ein großer Nachhaltigkeitstrend. Dabei geht es darum, das eigene Nachhaltigkeitsengagement präziser zu gestalten und sich auf Arbeitsfelder zu konzentrieren, die für das eigene Unternehmen bzw. die eigene Organisation und ihre Stakeholder wirklich wichtig sind. Mit anderen Worten: sie hilft dabei, die Lösung besonders dringender Probleme in den Fokus zu rücken.

Die Wesentlichkeitsanalyse soll identifizieren, welche Auswirkungen das Unternehmen auf die Umwelt hat und auch welche Auswirkungen die Umwelt auf das Unternehmen hat. Die Frage, ob offen gelegte Probleme durch eigenes Handeln gelöst werden können, soll beantwortet werden, um dann an den richtigen Stellen aktiv zu werden.

Die Wesentlichkeitsanalyse hat folgende Zielsetzungen:

  1. die Nachhaltigkeitsstrategie mit der Unternehmensstrategie in Einklang zu bringen
  2. Entscheidungsprozesse zu verbessern
  3. relevante Informationen präzise zu berichten/zu kommunizieren

Die Wesentlichkeitsanalyse hilft Unternehmen, einen prägnanten Nachhaltigkeitsbericht zu verfassen, der sich auf Schlüsselthemen konzentriert und der die Nachhaltigkeitsziele und -ergebnisse mit standardisierten und aufeinander abgestimmten Kriterien klar kommuniziert. Dadurch fällt es Stakeholdern wie z.B. Mitarbeiter*innen, Partner*innen oder Kund*innen/Gästen leichter zu verstehen, inwiefern das Nachhaltigkeitsengagement das Kerngeschäft bzw. die Kernidee des Unternehmens beeinflusst. Der Nachhaltigkeitsbericht sollte den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse im Sinne der Transparenz offenlegen.

Methoden, die für die Erfassung angewandt werden, sind beispielsweise Umfragen, Interviews, Online-Befragungen, Workshops und Gespräche mit relevanten Personen wie z.B. Mitarbeiter*innen, Gesellschafter*innen, Kund*innen, zuliefernden Betrieben, Kommunen und Expertinnen.

Weiterführende Informationen findet ihr z.B. auf der Webseite des Umwelt- und Klimapakts Bayern.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Team & Büro

In der Zusammenstellung des Teams wird gesellschaftliche Vielfalt berücksichtigt.

Um gesellschaftliche Vielfalt im Team zu stützen und die Mitarbeit und Perspektiven von Menschen unterschiedlicher Hintergründe einzubeziehen, können bewusste Schritte getätigt werden:

  • Bindet Gleichstellungsbeauftragte in Einstellungsverfahren ein.
  • Sprecht explizit verschiedene Zielgruppen in der Stellenausschreibungen an.
  • Macht es euch zur Regel, bei gleicher Eignung Kandidat*innen mit Behinderung bei der Besetzung von Stellen zu bevorzugen, und kommuniziert dies.
  • Ermöglicht Quereinsteiger*innen, an Förderprogrammen und Schulungen teilzunehmen, und kommuniziert das bereits bei Stellenausschreibungen und im Einstellungsverfahren.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Team & Büro

Die Mitarbeitenden arbeiten in einer angenehmen, reizarmen Umgebung und werden über außerordentliche Belastungen am Arbeitsplatz informiert.

Tipp 1: Wenn viele Menschen gemeinsam in einem Raum arbeiten, können räumliche Veränderungen helfen, um Lärm zu reduzieren wie z.B. schallabsorbierende Raumteiler aufzustellen, Pflanzen zu verteilen oder auch Schränke neu zu arrangieren.

Tipp 2: Technische Geräte wie Telefone und Drucker können ständig Geräusche erzeugen und stören. Diese können in Räumen untergebracht werden, wo niemand konzentriert arbeiten muss.

Tipp 3: Gemeinsam eingerichtete Ruhezeiten können helfen, dass alle Mitarbeitenden Rücksicht aufeinander nehmen.

Menschen verbringen ca. 90% ihrer Zeit in Innenräumen. Über die Luftqualität in Innenräumen machen sich allerdings nur wenige Menschen Gedanken. Dabei kann die Konzentrationsfähigkeit in Räumen mit „schlechter“ Luft gering sein und die Produktivität beeinflussen: ein zu hoher Kohlenstoffdioxidgehalt kann z.B. schlechte Luftqualität bedeuten. Draußen liegt der Wert bei ca. 400 ppm, in Innenräumen wird ab ca. 1000 ppm nur noch eine moderate Luftqualität gemessen. CO2-Sensoren mit LED-Anzeige können dabei helfen, die Luftqualität sichtbar zu machen und einen Anreiz bieten, kontinuierlich für bessere Luftqualität im Büro zu sorgen. Das Angebot von Luftqualitätssensoren ist umfangreich, der Preis kann zwischen 80 und 200€ liegen.  

Arbeitsschutzrechtliche Anliegen fallen vor allem in den technischen Bereichen einer Veranstaltung an wie Messebau, Veranstaltungstechnik und Logistik. Aber auch für Menschen, die viel am Computer arbeiten, gelten arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen.   

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales erklärt in dem verlinkten Onlinebeitrag, dass gesetzlich festgelegter Arbeitsschutz der Unfallvermeidung und zum Schutz der Gesundheit aller Arbeitnehmer*innen dient. Teilbereiche des Arbeitsschutzes stellen z.B. die Sicherheit der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes dar und behandeln, wie Mitarbeiter*innen vor den negativen Auswirkungen durch Lärm und Vibration und künstliche optische Strahlung geschützt werden müssen. Darüber hinaus gibt es die Verordnung zur Lastenhandhabung. 

Arbeitsschutz liegt in der Verantwortung der Arbeitgeber*in. Grundsätzlich gilt somit bei arbeitsschutzrechtlichen Fragen, dass die Gefahr durch die Arbeitsgeber*in beurteilt werden muss und darauf aufbauend entsprechende Schutzmaßnahmen durch die Arbeitgeber*in umgesetzt werden müssen.  

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Team & Büro

In der Organisation werden die Anforderungen des deutschen Arbeitsrechts erfüllt.

Ein Betriebsrat kann errichtet werden, sobald es fünf ständige wahlberechtigte Arbeitnehmer*innen im Unternehmen gibt, von denen drei zu Betriebsräten gewählt werden können. Wählbar sind alle Beschäftigten, die seit mindestens 6 Monaten in dem Unternehmen tätig sind. Wahlberechtigt sind alle volljährigen Beschäftigten ab dem ersten Beschäftigungstag an. 
In den wenigsten jungen Unternehmen gibt es zur Zeit Betriebsräte. Dabei können diese sehr hilfreich bei der Umsetzung und der Wahrung von Rechten der Arbeitnehmer*innen sein.  
 
In dem folgenden Blogbeitrag der Neuen Narrative werden weitere Bereiche des geltenden Arbeitsrechts von Urlaub bis Überstunden thematisiert.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat eine Broschüre zum Arbeitsrecht herausgegeben, in der Arbeitnehmer*innen und Arbeitsgeber*innen umfassend aufgeklärt werden. Behandelt werden u.a. der Abschluss und die rechtmäßige Beendigung von Arbeitsverträgen, der Gleichbehandlungsgrundsatz in Einstellungsverfahren und z.B. welche arbeitsrechtlichen Pflichten Arbeitnehmer*innen und -geber*innen haben. 

Ein Teil des Arbeitsrechts ist der sog. Arbeitsschutz, unter dem die Nebenpflicht der Arbeitgeber*in zusammengefasst wird, dass die Gesundheit von Arbeitnehmer*innen vor Gefährdung am Arbeitsplatz geschützt werden muss. 

Die (aller)meisten Arbeitnehmer*innen der Veranstaltungsbranche dürfen gesetzlich maximal 48 Stunden pro Woche bzw. maximal 8 Stunden pro Tag arbeiten – mit Ausnahmen, die längere Arbeitszeiten kurzfristig erlauben. Bei einer täglichen Arbeitszeit zwischen sechs und acht Stunden müssen mindestens 30 Minuten Pause und bei über neun Stunden Arbeitszeit 45 Minuten Pause gemacht werden. Länger als sechs Stunden ohne Pause dürfen Arbeitnehmer*innen nicht arbeiten.  

Im Arbeitszeitgesetz steht eindeutig beschrieben, wie viel Arbeitnehmer*innen arbeiten dürfen, auf wie viele Pausen Arbeitnehmer*innen Anspruch haben und wann welche Ausnahmen gemacht werden dürfen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat eine leicht verständliche Broschüre zum Arbeitszeitgesetz veröffentlicht. 

Schichtpläne sollten sich grundsätzlich an die gesetzlichen Bestimmungen halten, um Arbeitnehmer*innen hinreichend vor Überlastung zu schützen. Doch in der Realität arbeiten Menschen in der Veranstaltungsbranche nicht immer im gesetzlichen Rahmen und Veranstaltungstage stellen Ausnahmesituationen dar, die häufig mit außerordentlichen Arbeitszeiten einhergehen. Daher sollten gerade Veranstalter*innen im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensorganisation darauf achten, Schichtpläne und Arbeitsverteilung so zu regeln, dass der gesetzliche Rahmen auch in Ausnahmesituationen jederzeit eingehalten werden kann. Es ist z.B. auch nicht erlaubt, strategisch weniger Arbeitskräfte als notwendig einzuplanen, um Kosten zu sparen. 

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Nachhaltigkeitsmanagement

Kennzahlen werden erhoben und eingesetzt, um Emissionen aktiv zu reduzieren.

Wenn du als Veranstalter*in nicht weißt, wo du anfangen sollst, Kennzahlen zu erheben, kannst du über das Programm Ökoprofit damit beginnen, eure Veranstaltung Schritt für Schritt EMAS-zertifizieren lassen. Es gibt zudem Beratungsagenturen, die mit euch als Veranstalter*innen zusammen Umweltkennzahlen erheben und interpretieren.

Je mehr Umweltkennzahlen erhoben werden, desto eher steigt der Anspruch, diese professionell zu messen und zu organisieren. Die Entscheidung für oder gegen eine Software für Umweltmanagement kann auch davon abhängen, ob Kennzahlen von einer Person zusammengetragen werden, die den Überblick behält oder viele Personen unabhängig voneinander für Messungen und die Pflege der Daten verantwortlich sind. Je komplizierter die Datenerhebung und -auswertung ist, desto eher ist die Unterstützung durch eine Software sinnvoll.

  • Hier findet ihr eine Übersicht an Anwendungen, die das Bayerische Landesamt zusammengestellt hat.
  • Auch auf dem Software-Bewertungsportal Capterra kann man sich über verschiedene Software, ihre genauen Anwendungsgebiete und die Bewertungen von Nutzern informieren.

Der Hamburger Kirchentag wurde bereits EMAS zertifiziert. Die sog. Umwelterklärung der Veranstalter*innen zeigt, wie Umweltkennzahlen im Veranstaltungskontext aussehen können.

In einem ersten Schritt ist es sinnvoll, sich einen Überblick über schon vorhandene Daten zu verschaffen und Kennzahlen, die bereits vorliegen, in einer Tabelle zu sammeln. Wie einfach oder erkenntnisreich die Erhebung bestimmter Kennzahlen ist, ist von Event zu Event verschieden. Grundsätzlich gilt zu beachten: Kennzahlen, vor allem zu Verbräuchen, sind nur vergleichbar, wenn die erhobenen Werte in Relation zu weiteren Parametern, z.B. zur Dauer und/oder Besucher*innenzahl der Veranstaltung, gesetzt werden!

Hier sind einige Beispiele für wichtige Kennzahlen:

  • Wasserverbrauch (in m³)
  • Stromverbrauch (in kWh) & Ökostrom-Anteil des gesamten Stromverbrauchs (in %)
  • Heizenergieverbrauch (z.B. Erdgas in m³, Heizöl in Liter, Kohle in kg – kann in kWh umgerechnet werden)
  • Anreise der Besuchenden (Art des Verkehrsmittels und Distanz in km)
  • Menge (in kg) und Arten des anfallenden Abfalls
  • Menge von verbrauchtem Papier (in kg) und der Anteil von Recyclingpapier (in %)
  • Anzahl an verkauften veganen/vegetarischen/Bio-Speisen (in Portionen) und Anteil am Gesamtangebot (in %)
  • Menge an weggeworfenen Lebensmitteln, an verwerteten Lebensmittelabfällen und an geretteten Lebensmitteln (in kg)

Auch soziale Faktoren lassen sich durch Kennzahlen evaluieren, so kann euch beispielsweise eine Besucher*innen-Befragung Erkenntnisse zur sozialen Nachhaltigkeit eurer Veranstaltung liefern. Wichtig ist, dass ihr euch eventuell bestehende Hürden frühzeitig bewusst macht: Für Veranstaltungen mit vielen Spielstätten und unterschiedlichen Energiequellen ist es möglicherweise deutlich aufwendiger, detaillierte Informationen zum Stromverbrauch zu sammeln. Hier gilt es, gute Absprachen zu treffen und bei Bedarf auf mobile Energiemessgeräte zurückzugreifen. 

Der Leitfaden des Umweltbundesamtes ist für Unternehmen konzipiert, die Umweltkennzahlen im Rahmen einer EMAS-Zertifizierung erheben, dokumentieren und extern berichten möchten. Der Leitfaden eignet sich jedoch auch als umfassende Einführung für Veranstalter*innen, die keine EMAS-Zertifizierung anstreben.  

Die Idee von Umweltkennzahlen ist es, Verbräuche und Emissionen, die im Rahmen einer Veranstaltung entstehen, sichtbar zu machen. Auf Grundlage dieser Zahlen können Umweltauswirkungen gezielt gesteuert und verbessert werden. Auch können sie der Kommunikation (nach außen) dienen, zum Beispiel indem sie helfen, erfolgreiche Nachhaltigkeitsmaßnahmen aufzuzeigen. Mindestens genauso wichtig sind sie aber für das interne Management: Da dienen sie als Instrument, um die Entwicklung einer Veranstaltung zu dokumentieren, die Wirkung von Maßnahmen zu messen und Verbesserungspotentiale zu identifizieren. 

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Team & Büro

Anti-Diskriminierung ist im Arbeitsalltag der Organisation integriert.

Eine unverbindlich kommentierte Liste zu barrierefreier Software, die vor allem im Arbeitsalltag benötigt wird, findet ihr unter diesem Link.

Der folgende Blogbeitrag im Magazin „Die Neue Norm“ behandelt ebenfalls das Arbeiten im digitalen Homeoffice und benennt dort auch Beispiele guter Praxis in der Welt der barrierefreien digitalen Tools. Beispielsweise werden Skype, Microsoft Teams, und Zoom als barrierefrei wahrgenommen, während Jitsi nicht immer eine gute Bildqualität ermöglicht, die für gehörlose Menschen besonders wichtig ist. In dem Blogbeitrag werden auch gute Erfahrung mit Big Blue Button als Videokonferenzsoftware geteilt.

Die Begriffe “Pinkwashing” und “Purplewashing” sind eine Anlehnung an die Begriffe “Greenwashing” und “Whitewashing”. Wer Pink- oder Purplewashing betreibt, schmückt sich mit Maßnahmen zur Gleichstellung der LGBTQIA* Community bzw. von Frauen, ohne jedoch in Wirklichkeit (signifikante) Maßnahmen zur Repräsentation aller Menschen umzusetzen – egal ob unbeabsichtigt oder strategisch.

  • Pinkwashing beschreibt eben jene Kommunikationsmaßnahmen, die mehr Engagement für die LGBTQIA* Bewegung vermitteln als ein Unternehmen tatsächlich betreibt.
  • Beim Purplewashing wird aus Marketinggründen der Einsatz eines Unternehmens für mehr Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen hervorgehoben, auch wenn diese nicht wirklich gelebt wird.

Genau wie beim Greenwashing ist ein guter Ansatz, um Purple- oder Pinkwashing zu verhindern, transparent und offen darüber zu kommunizieren, was konkret für mehr Gleichberechtigung und gegen diskriminierende Strukturen im Rahmen der Veranstaltung und im eigenen Team getan wird, welche Maßnahmen noch nicht umgesetzt werden können und welche begründet angestrebt werden. Sich diskriminierenden Strukturen bewusst zu werden, ist dafür ein erster Schritt.

Um eine anti-diskriminierende Arbeitsatmosphäre zu fördern, sollte das gesamte Team regelmäßig gegen diskriminierendes Verhalten sensibilisiert und zur Stärkung von Vielfalt weitergebildet werden. Wichtig hierbei ist, dass einerseits marginalisierte Gruppen in die Gestaltung anti-diskriminierender Maßnahmen eingebunden werden und andererseits alle Mitarbeitenden unabhängig von ihren Hintergründen und speziellen Bedürfnissen voneinander lernen können und in die Verantwortung genommen werden.

Um noch aktiver gegen Diskriminierung vorzugehen, lohnt es sich, ein Leitbild gegen Diskriminierung aufzustellen und Verantwortliche im Team festzulegen, die die Einhaltung begleiten. Ziel sollte es sein, Vielfalt als Mehrwert zu betonen und unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen auch praktisch einzusetzen.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Nachhaltigkeitsmanagement

Nachhaltigkeit ist in der Struktur der Organisation verankert.

Ein*e Nachhaltigkeitsbeauftragte*r, -koordinator*in oder -manager*in bündelt das Nachhaltigkeitsengagement eines Unternehmens, sofern nicht sowieso alle Aktivitäten auf die Steigerung dieses Engagements ausgelegt sind. Nachhaltigkeit ist häufig etwas, das als „zusätzliche“ Aufgabe wahrgenommen wird. Besonders dann ist es sinnvoll, eine Person zu beauftragen, die sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzt und dafür sorgt, dass immer wieder neue Nachhaltigkeitsprojekte umgesetzt werden.

Abhängig von den Ressourcen, die für diese Rolle zur Verfügung stehen, fungiert sie als Anlaufstelle für Fragen zum Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen, vernetzt Mitarbeiter*innen, die gemeinsam an einem Nachhaltigkeitsproblem arbeiten können oder trägt z.B. die betrieblichen Umweltkennzahlen zusammen. Sie kann sich dafür einsetzen, dass Nachhaltigkeit auf allen Ebenen und in allen Bereichen verankert wird.

In dem an dieser Stelle verlinkten Beitrag wird zusammenfassend die Position einer Nachhaltigkeitsbeauftragten beschrieben: “In erster Linie muss der Nachhaltigkeitsbeauftragte ein guter Netzwerker und Inspirator sein, über eine hohe Akzeptanz in allen Fachbereichen verfügen und das Vertrauen der Geschäftsleitung genießen.” Auf demselben Portal wurde auch ein Artikel zu Nachhaltigkeitsmanager*innen veröffentlicht. 

Eine Veranstaltung oder ein Unternehmen allein als Einzelperson zu mehr Nachhaltigkeit hin zu verändern, ist nicht einfach. Es kann, z.B. für das Teammitglied, das als Nachhaltigkeitsbeauftragte*r benannt wurde, sinnvoll sein, Mitstreiter*innen für das gemeinsame Ziel zu motivieren. Dabei hilft es, an die persönliche ökologische Norm der Teammitglieder zu appellieren und Kampagnen zu starten, um Veränderungen im persönlichen Verhalten am Arbeitsplatz zu bestärken. Je mehr Menschen am Arbeitsplatz mitmachen z.B. sich mittags ein vegetarisches Gericht mitbringen, desto eher werden andere Menschen inspiriert, sich umweltverträglicher zu ernähren. 
 
Wichtig ist aber, dass nicht ausschließlich die Ebene der persönlichen Verhaltensänderung adressiert wird. Um darüber hinaus im Unternehmen und bei der Veranstaltung etwas zu bewirken, müssen gelegentlich auch grundsätzliche Strukturen und Vorgehensweisen hinterfragt und geändert werden. Wenn die Beschaffung von umweltfreundlichen Materialien z.B. nicht möglich ist, weil die Produkte durchschnittlich teurer sind oder aufgrund der bestehenden Ausschreibungskriterien der Kauf dieser Produkte nicht zustande kommen kann, bleibt die Option, dass Ausschreibungen grundsätzlich anders formuliert und Kriterien neu priorisiert werden.  
 
Egal in welcher Größenordnung Veränderungen vorgenommen werden, ist es immer motivierend, wenn Veränderung sichtbar wird. Regelmäßig auch im Team von den Erfolgen und nächsten Schritten zu berichten, kann also dazu beitragen, (noch) mehr Mitarbeiter*innen für den Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu begeistern. 

Im besten Fall ist Nachhaltigkeit der sinnstiftende Kern eines Unternehmens, sodass mit allen unternehmerischen Aktivitäten das Gemeinwohl gestärkt und der Schutz der Umwelt verfolgt wird. Ist dies nicht der Fall, kann und sollte ein Unternehmen dennoch Nachhaltigkeitsmanagement betreiben. Nachhaltigkeitsmanagement kann Bereiche wie das Umweltmanagement, das Qualitätsmanagement, Risikomanagement, die Wahrnehmung von Anliegen der Mitarbeiter*innen, die sozialverträgliche und umweltverträgliche Ausrichtung der Zulieferkette, betriebliche Informationssysteme und die Bekämpfung von Korruption umfassen. Nachhaltigkeitsthemen können dabei auf unterschiedliche Weise im Unternehmen verankert werden:

  1. Eine mögliche Form, Ressourcenschonung im Unternehmen zu implementieren, ist die Zertifizierung über ein Umweltmanagementsystem. Über eine externe Zertifizierung wird ein Anreiz für Unternehmen und Veranstalter*innen geschaffen, sich regelmäßig mit den Umweltauswirkungen der eigenen Aktivitäten auseinander zu setzen.
  2. Eine weitere Form der Institutionalisierung von Nachhaltigkeit sind Nachhaltigkeitsbeauftragte, die das Nachhaltigkeitsengagement aller Abteilungen koordinieren.
  3. Je nach Größe des Unternehmens kann auch ein Umweltteam gebildet werden. Einerseits kann durch ein festes Team, in dem die Mitarbeiter*innen die Möglichkeit haben, sich langfristig zu engagieren, und als Ansprechpartner*innen für Umweltbelange etabliert sind, Kontinuität geschaffen werden. Andererseits kann der betriebliche Umweltschutz durch ein rotierendes System, in dessen Rahmen Mitarbeiter*innen bspw. ein Jahr im Umweltteam aktiv sind und dann den Staffelstab an andere Kolleg*innen übergeben, noch stärker in die Breite getragen werden.
  4. Das Nachhaltigkeitsengagement kann auch dezentral verankert sein, wenn alle Teammitglieder im gleichen Maß an der Lösung von tagtäglichen Nachhaltigkeitsproblemen mitwirken möchten. Um Routinen zu etablieren, können z.B. regelmäßige Treffen verabredet werden, sodass sich alle Mitarbeiter*innen koordinieren und darüber austauschen können, was es zu verbessern gibt!

Die Frage, ob Nachhaltigkeitsengagement von oben oder von unten initiiert werden sollte, hängt stark von den Unternehmensaktivitäten ab, die verändert werden sollen. Für alle Veränderungen ist es aber in jedem Fall sinnvoll, die verantwortlichen und/oder betroffenen Personen im Unternehmen einzubeziehen. Wenn Nachhaltigkeit eher dezentral vorangetrieben wird, kann es hilfreich sein, sich mit allen Mitarbeiter*innen auf ein motivierendes Ziel zu einigen wie z.B., dass eine Veranstaltung “in zwei Jahren klimaneutral” sein soll.

Nachhaltigkeitsberater*innen helfen Veranstalter*innen mit Expertenwissen, ihr Nachhaltigkeitsengagement zu stärken und zu professionalisieren. In der Tatenbank von Green Events findet ihr viele Nachhaltigkeitsberater*innen, die z.B. CO2-Bilanzen für euch erstellen, die betrieblichen Umweltschutz umsetzen oder dafür sorgen, dass eure Veranstaltungsstätte ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgt wird.

Darüber hinaus können wir euch die Berater*innen empfehlen, mit denen wir den Praxistest unserer Checkliste in der Green Events Pilotphase durchgeführt haben.

Green Champions, das Portal des Det5utschen Olympiabundes zur Stärkung von Nachhaltigkeit bei Sportveranstaltungen, hat eine Übersicht von Univ.‐ Prof. Dr. Roth (Deutsche Sporthochschule Köln) aus dem Jahr 2015 auf seiner Webseite verlinkt, in der 15 Instrumente des Nachhaltigkeitsmanagements tabellarisch aufgelistet und ihrem Fokus auf die unterschiedlichen Nachhaltigkeitsdimensionen entsprechend eingeordnet werden. In der letzten Spalte werden für jedes der Instrumente Sportveranstaltungen genannt, die das Instrument erfolgreich eingesetzt haben.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Nachhaltigkeitsmanagement

Die Organisation verfügt über ein Nachhaltigkeitsleitbild.

Die Organisator*innen des Roskilde Festivals erklären auf ihrer Website, welche Dimensionen von Nachhaltigkeit für die Durchführung des Festivals wichtig sind. Jedem der Unterkapitel zu ökologischer, ökonomischer, sozialer und künstlerischer Nachhaltigkeit steht ein Satz vorangestellt, in dem zusammengefasst ist, nach welchem Prinzip die Organisator*innen handeln.  

Die Veranstalter*innen des Tollwood, das in München stattfindet, stellen in einer Umweltbroschüre die erbrachte Nachhaltigkeitsleistung dar und erklären, warum das Motto in Sachen Nachhaltigkeit „Geht nicht, gibt’s nicht!“ lautet. 

Die altonale GmbH hat Grundwerte erklärt, die als Prinzipien dienen und die zu jederzeit Orientierung in der Veranstaltungsorganisation bieten. 

In der Bibliothek der Green Events Tatenbank findet ihr weitere ausformulierte Nachhaltigkeitsleitbilder kleinerer und größerer Veranstaltungen.  

In einem Leitbild stellt ihr eure Selbstverpflichtung zum nachhaltigen Handeln dar. Es hilft dabei, dem Nachhaltigkeitsbestreben eurer Organisation einen roten Faden zu geben. Das Leitbild unterstützt euch dabei, eure Position nach außen und innen zu kommunizieren und euer Team für das Thema zu begeistern. Außerdem bildet das Leitbild die Basis für eine Nachhaltigkeitsstrategie mit konkreten Nachhaltigkeitszielen und -maßnahmen.

Ein Vorteil der Erstellung eines Leitbildes ist die notwendige intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Standpunkten und Visionen sowie den unterschiedlichen Handlungsfeldern, in denen ihr tätig werden könnt. Durch die Kommunikation des eigenen Nachhaltigkeitsleitbildes könnt ihr außerdem eine wertvolle Vorbildfunktion übernehmen und andere inspirieren.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Team & Büro

Alle Mitarbeitenden erhalten die Möglichkeit, Feedback und Anregungen zu Arbeitsweisen und zur Organisation zu geben.

Um konstruktiv mit Konflikten im Unternehmen umzugehen, braucht es mehr als eine Handvoll Tipps: Generell ist es sinnvoll, eine offene Gesprächskultur und gegenseitiges Verständnis in die Unternehmenskultur zu integrieren. Im besten Fall werden so von Teammitgliedern Routinen etabliert, um bestehende Konflikte zu lösen, gewollte und notwendige Diskussionen führen zu können und überflüssige Konflikte zu vermeiden. In dem hier verlinkten Blogbeitrag beschreibt der Autor, was es zu beachten gibt, wenn ein professionelles Konfliktmanagement eingerichtet werden soll.

Um konstruktiv Feedback zu geben, können die folgenden Tipps helfen:

Für die „feedbackgebende“ Person:  

  • Konstruktives Feedback ist beschreibend. Es umfasst zunächst die Beobachtung einer Situation aus der Ich-Perspektive. Das bedeutet, dass Personen weder beschuldigt noch bewertet werden.  
  • Konstruktives Feedback ist klar und verständlich formuliert.  
  • Konstruktives Feedback ist als Bitte oder Wunsch formuliert.  
  • Konstruktives Feedback wird zeitnah gegeben.  
  • Konstruktives Feedback ist konkret und behandelt einen Sachverhalt, den die sog. „feedbacknehmende“ Person auch verändern kann. 

In einer Situation, in der Feedback gegeben wird, sollte die Person, die Feedback empfängt, zunächst zuhören, ggf. Rückfragen stellen, wenn es Unklarheiten gibt, und sich nicht rechtfertigen, sondern das Gesagte akzeptieren und in Ruhe reflektieren. 

In dem hier verlinkten Blogbeitrag findest du weitere Informationen.

Feedback im Unternehmen kann zwischen Kolleg*innen oder unterschiedlichen Hierarchie-Stufen ausgetauscht werden und unterschiedliche Themen behandeln wie Projektverläufe, die Umsetzung von Aufgaben oder die persönliche Entwicklung der Teammitglieder. Regelmäßig stattfindende Treffen sind ein erster Schritt, um Feedback zu geben und zu nehmen. Es ist sinnvoll, mit allen Mitarbeiter*innen eine Feedbackroutine zu entwickeln, denn eine offene Gesprächskultur zu etablieren, benötigt mehr als eine Handvoll Tipps. An dieser Stelle geht es zu einem Blogartikel der Neuen Narrative, in dem es um Feedback in selbstorganisierten Teams geht.

Entscheidungen gemeinsam zu treffen, kann herausfordernd sein. Radikal neu gedacht wurde Entscheidungsfindung von Premium Cola. Dort wird eine Konsensdemokratie gelebt. Wie dieses Konzept bei Premium funktioniert, erklärt Uwe Lübbermann in diesem Vortrag: https://www.youtube.com/watch?v=KUMJdbw0498.

Der Begriff New Work (deutsch: Neue Arbeit) wurde Ende der 70er Jahre vom österreichisch-amerikanische Sozialphilosoph Prof. Dr. Frithjof Bergmann eingeführt. Er wollte damit einen Gegenentwurf zur vorherrschenden klassischen Form des Kapitalismus entwickeln. Die Werte der Neuen Arbeit definierte er als

  • Selbstständigkeit
  • Freiheit
  • Teilhabe an der Gemeinschaft.

Im Zentrum der ursprünglichen New Work Idee stand also vor allem die persönliche Freiheit von Arbeitnehmer*innen. In der New Work haben Menschen die Möglichkeiten, so zu arbeiten, wie sie wollen und nicht, wie das System es ihnen vorschreibt.

Heute wird der Begriff deutlich weiter gefasst und beschreibt den durch die Digitalisierung, Globalisierung und die Entwicklung Künstlicher Intelligenz hervorgerufenen strukturellen Wandel in unserer Arbeitswelt.

In vielen Bereichen fallen durch die Automatisierung von Prozessen Arbeitsstellen komplett weg. Gleichzeitig ist der Mangel an Fachkräften für Berufe, die es vor einiger Zeit noch gar nicht gab, erheblich. Diese Situation stellt Unternehmen vor völlig neue Herausforderungen. Nur wer sich mit dem Thema New Work ernsthaft auseinandersetzt, ist langfristig zukunftsfähig. Wie die konkrete Umsetzung aussieht, hängt vom jeweiligen Unternehmen ab. Denn New Work gibt keine Standardlösungen vor: Jedes Unternehmen hat seine speziellen Bedürfnisse und Herausforderungen, die sich aus seinen Kund*innen, dem Wettbewerb, seinen Produkten oder Dienstleistungen, seinen Mitarbeitenden, Arbeitsprozessen und seinem eigenen Weg in die Zukunft definieren.

Das Magazin “Neue Narrative” ist ein Wirtschaftsmagazin, in dem es um das Neudenken und die Umgestaltung der Arbeitswelt geht. Unter den Angeboten der Redaktion sind u.a. auch ein online verfügbares Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe „aus der Welt der Neuen Arbeit“ erklärt werden.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unternehmensführung & Organisationskultur: Nachhaltigkeitsmanagement

Das Umweltmanagementsystem der Organisation ist extern zertifiziert.

P-D-C-A steht für Plan-Do-Check-Act und ist eine typische und bekannte Vorgehensweise im Projektmanagement. Sie ist geeignet, um sich im Unternehmen oder der Planung einer Veranstaltung stetig in kleinen oder großen Schritten zu verbessern und kann sehr umfassend angewendet werden. Vereinfacht funktioniert es so: Zuerst braucht es einen Plan, dann wird der Plan im Kleinen ausprobiert, getestet und verbessert. Wenn alles funktioniert, wird die Aktivität im Großen umgesetzt und schließlich erneut überarbeitet.

Auch der Kaizen-Ansatz orientiert sich an den genannten vier Schritten. Die aus Japan stammende Unternehmensphilosophie steht ebenfalls für die stetige Verbesserung in kleinen Schritten.

Umweltmanagementsysteme werden von Unternehmen eingerichtet, die sicherstellen möchten, dass sich das eigene Unternehmen stetig in seiner Umweltverträglichkeit verbessert. Wenn Unternehmen sich z.B. nach EMAS zertifizieren lassen, dann sind sie verpflichtet, bestimmte Umweltkennzahlen zu erheben und dafür zu sorgen, schädliche Umweltauswirkungen zu reduzieren. 2012 wurde der Nutzen von EMAS anhand von Umfragen evaluiert. In den Ergebnissen wird u.a. zusammengefasst, wie viele Personenmonate Unternehmen unterschiedlicher Größe durchschnittlich investieren, um EMAS einzuführen.

In Hamburg können sich Unternehmen im Rahmen des Ökoprofit-Programms mit der Einrichtung von einem eigenen Umweltmanagementsystem auseinandersetzen und werden beim Zertifizierungsprozess professionell unterstützt. Des Weiteren gibt es den Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe (QuB) für kleinere Handwerks- und Gewerbebetriebe. Auch in diesem Programm erhalten Unternehmer*innen Unterstützung, um betrieblichen Umweltschutz zu einem Wettbewerbsvorteil zu machen. Auch Veranstalter*innen können für ihr Unternehmen oder für die durchgeführte Veranstaltung ein Umweltmanagementsystem einrichten: Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist z.B. EMAS-zertifiziert.

Industriestandards oder sog. ISO-Normen umfassen weltweit anerkannte Anforderungen für fast alles. Industriestandards sind keine Gesetze, werden aber häufig als sog. anerkannte Regeln der Technik in Gesetzen genannt.

Für Veranstalter*innen und Unternehmen der Veranstaltungsbranche sind relevante Industriestandards in der Tatenbank verlinkt. Dazu zählen z.B. ISO 14001 für die Einrichtung eines Umweltmanagementsystems, ISO 26000 für Unternehmen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, oder ISO 20121 für Nachhaltiges Eventmanagement.

Bei Dienstleister*innen kann die Einhaltung bestimmter ISO-Normen Aufschluss über die Standardisierung von Arbeitsabläufen geben, in denen z.B. die Umweltverträglichkeit verbessert werden soll. In der Veranstaltungstechnik oder bei Sicherheitsdienstleistungen gibt das Zertifikat ISO 9001 beispielsweise an, dass Unternehmen u.a. rechtliche und behördliche Anforderungen an ihre Dienstleistungen und Produkte erfüllen. 

Der Industriestandard ISO 20121 “Event sustainability management systems – Requirements with guidance for use” ist die international gültige Norm zur Umsetzung von nachhaltigkeitsrelevanten Maßnahmen in der Veranstaltungsbranche. Wie bei anderen Qualitätsstandards werden Veranstalter*innen bei erfolgreicher Einführung zertifiziert. Auf die Größe oder Art der Veranstaltung kommt es hierbei nicht an: Der Standard ist grundsätzlich für alle Veranstaltungen geeignet und ist gut mit anderen, bereits eingeführten Systemen zu verbinden. Die Vorteile einer Zertifizierung nach ISO für Veranstalter*innen sind a) Anleitung und klare Richtlinien bei der Einführung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen und b) internationale Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit in der Kommunikation des eigenen Nachhaltigkeitsengagements. Weitere Informationen findet ihr auch in dieser Broschüre.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei: