Maßnahmen für Nachhaltige Veranstaltungen

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Unsere Maßnahmen und Exkurse sind in folgende Handlungsfelder eingeteilt:

Illustrationen: Lena Schaffer

Hier findet ihr alle Maßnahmen aus unserer Checkliste für nachhaltige Veranstaltungen – inklusive Exkurse mit weiterführenden Links zusätzlichen Informationen. Nutzt die Filter, um passende Themen für euch zu finden!

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Unterkunft: Green Camping

Der Campingbereich für Besuchende ist nachhaltig ausgerichtet.

Wenn Besucher*innen auf dem Gelände der Veranstaltung campen, ist der Zeltplatz ein Ort, der im Nachhaltigkeitskonzept der Veranstaltung nicht vergessen werden darf. Viele Veranstalter*innen richten sog. Green Camping Zonen ein, in denen die Reduzierung der Umweltauswirkungen und ein rücksichtsvoller Umgang unter den Gästen gefördert wird.  

In den Green Camping Zonen wird Abfall getrennt und Besucher*innen werden darauf hingewiesen, Abfälle aktiv zu vermeiden. Veranstalter*innen erheben auch ein sog. „Müllpfand“, das erstattet wird, wenn Besucher*innen ihren befüllten Müllbeutel am Ende der Veranstaltungstage abgeben. In manchen Fällen werden sogar die Zeltplätze vor Abreise der Gäste kontrolliert und die Rückgabe des Pfands daran geknüpft, ob Zelte und Co. mitgenommen wurden. Auf manchen Veranstaltungen werden spezielle Helfer*innen eingesetzt, die Besucher*innen für das Problem Abfall sensibilisieren und z.B. selbst Abfall auf dem Gelände einsammeln. 

Sanitäranlagen sind der zweite direkt umweltrelevante Bereich. Am wichtigsten ist es, dafür zu sorgen, dass Veranstaltungsgäste die eingerichteten Sanitäranlagen nutzen und nicht wild pinkeln. Hier setzen Veranstalter*innen zunehmend Komposttoiletten oder Trocken-Klos ein, die häufig dekorativer als mobile Chemietoiletten sind, nicht besonders stark riechen und keine Wasseranschlüsse benötigen. Festivals nutzen z.B. auch selbstgebaute Naturduschen.  

In der Konzeption einer Green Camping Zone kann auch das rücksichtsvolle Miteinander berücksichtigt werden: Hier achten Veranstalter*innen z.B. darauf, dass keine Generatoren und laute Musikanlagen genutzt werden dürfen. Ruhezeiten müssen eingehalten werden und Fahrzeuge dürfen das Gelände nicht befahren.  

Viele Menschen lassen nach ihrem Festivalbesuch Zelte, Schlafsäcke und Isomatten zurück. Für Veranstalter*innen sind diese Gegenstände Abfall, der auf dem Gelände anfällt und kostenintensiv entsorgt werden muss.

Hanseatic Help, ein gemeinnütziger Verein aus Hamburg, sammelt zurückgelassene Campingausrüstung auf Festivals ein, säubert, wäscht und trocknet sie und gibt sie dann an Obdachlose in und um Hamburg weiter.

Material, welches für die Weiterbenutzung in seinem Ursprungszweck nicht mehr in Frage kommt, kann noch kreativen Upcycling-Projekten wie z.B. tent-ation zugeführt werden. Das in Hamburg ansässige Purpose-Unternehmen upcycelt Zeltstoffe zu Regenjacken und anderen Modeartikeln.

Wenn Festivalbesucher*innen z. B. auf dem Veranstaltungsgelände campen möchten, erheben viele Veranstalter*innen direkt mit dem Ticket für den Campingplatz ein Müllpfand. Die Gäste zahlen 5€, 10€ oder 15€ Pfand und erhalten einen Müllbeutel, der zu Veranstaltungsende befüllt an einer Müllstation abgegeben wird, sodass das Pfand zurückerstattet werden kann.

Die Rückgabe des Pfands kann z.B. zusätzlich davon abhängig gemacht werden, ob der Zeltplatz aufgeräumt wurde. Die Rückgabe des Pfands ist in vielen Fällen an die Befüllung eines Müllbeutels gebunden: Wenn Besucher*innen selbst keinen Müll produziert haben, muss der Müllbeutel trotzdem befüllt abgegeben werden. Das Konzept Müllpfand belohnt somit zwar das Aufsammeln von Müll, aber nicht das weitaus umweltfreundlichere Verhalten, wenig bis keinen Müll zu produzieren.

Das Open Air St. Gallen setzt daher auf Maßnahmen zur generellen Müllvermeidung (klare Kommunikation, “Trash Heroes”, die Besucher*innen aufklären, wie Müll vermieden werden kann, und eine niedrigschwellig zugängliche Entsorgungsstruktur) ebenso wie auf Bußgelder, die erhoben werden, wenn Besucher*innen ihren Müll letztlich liegen gelassen haben. Mithilfe der Kombination aus präventiven und nachgeschalteten Maßnahmen konnte das OpenAir sein Abfallaufkommen bereits effektiv reduzieren.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unterkunft: Hotel

Unterkünfte für Gäste und Mitwirkende werden danach ausgewählt, ob sie vom Veranstaltungsort gut erreichbar sind.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Unterkunft: Hotel

Veranstaltungsgäste und Mitwirkende werden in (zertifizierten) Hotels mit Umwelt- und Sozialstandards oder transparentem Nachhaltigkeitskonzept untergebracht.

Es gibt Siegel, mit denen Hotels und Gaststätten gekennzeichnet sind, die umwelt- und sozialverträglicher sind als andere Hotels. Hier einige Beispiele in alphabetischer Reihenfolge:

  • BioHotels: Vereinigung bio-zertifizierter Hotels in Europa, die zwei Mal jährlich einer Bio-Kontrolle und alle zwei Jahre eine CO2-Bilanzierung durchführen. Hier findest du die aktuellen Standards und Kriterien für eine erfolgreiche Zertifizierung.
  • Der DEHOGA Umweltcheck ist Teil des DEHOGA Energie-und Umweltkonzepts. Der Umweltcheck umfasst vier Bereiche (Energie, Wasser, Müll, Lebensmittel) und es gibt ein Bronze-, Silber- und Gold-Siegel für teilnehmende Betriebe. Die Kriterien findest du hier.
  • Das Certified Green Hotel ist ein Zertifikat, das von Certified, einem unabhängigen Prüfinstitut für die Hotellerie, vergeben wird. Certified Green Hotels müssen geeignet für Geschäftsreisen, sowie umweltfreundlich sein. Das Zertifikat stützt sich auf die drei Säulen der Ökologie, Ökonomie und sozialen Aspekte. Inkludiert ist der CO2-Fußabdruck. Eine Übersicht der zertifizierten Hotels findest du hier.
  • Green Globe: international operierende Vereinigung mit Hauptsitz in den USA, die Reise- und Tourismusbetriebe nach Nachhaltigkeitsstandards berät und zertifiziert. Hier findet du eine Übersicht über die Green Globe Standards.
  • Green Key: international operierende Vereinigung, die in Dänemark gegründet wurde und Teil der Foundation for Environmental Education (FEE) ist. Zertifiziert werden Tourismusbetriebe wie Hotels, Campingplätze, Konferenzcenter, Restaurants aber auch Vergnügungsparks und andere Attraktionen. sondern auch z.B. Restaurants oder Destinationen. Die Kriterien für Hotels (15 Zimmer und mehr) findest du hier, für kleine Unterkünfte (weniger als 15 Zimmer) hier.
  • Green Sign: national und international operierendes Institut, dessen Zertifizierung 5 Level umfasst, sodass bereits “Nachhaltigkeitseinsteiger” zertifiziert werden können, die sich dann stetig verbessern können. Dabei werden 7 Themenfelder beleuchtet: Management & Kommunikation, Umwelt, Einkauf, Regionalität und Mobilität, Qualitätsmanagement und nachhaltige Entwicklung, soziale Verantwortung und wirtschaftliche Verantwortung.
  • TourCert: europäische Organisation mit Sitz in Stuttgart, die global operiert. Ausgezeichnet werden bei TourCert neben Unterkünften auch Reiseanbieter- und ziele. Hier findest du die Kriterien für Unterkünfte.
  • Viabono: Die Viabono GmbH wurde 2001 auf Initiative des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes und diverser Spitzenverbände mit dem Ziel gegründet, den nachhaltigen Tourismus in Deutschland zu fördern. Die Viabono-Zertifizierung bezieht sich nicht auf die Abfrage von Maßnahmen, sondern auf die Ermittlung von Klima- und Umweltkennzahlen, um den tatsächlichen Stand der umwelt- und klimafreundlichen Betriebsführung zu ermitteln. Weitere Informationen zur Viabono-Zertifzierung findest du hier, eine Liste von Hotels und Unterkünften mit Viabono-Zertifizierung hier.

In unserer Tatenbank und auch auf dem Online-Portal von Hamburg Tourismus findet sich eine Liste mit nachhaltigen Hotels in Hamburg.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei: